
Schweizer Bankensektor wankt: Julius Bär drohen weitere Millionenverluste nach Immobilienpleite
Die Schweizer Privatbank Julius Bär steht erneut vor massiven Verlusten. Nach dem spektakulären Zusammenbruch der deutschen Immobiliengruppe Degag drohen dem Zürcher Kreditinstitut Ausfälle in Höhe von 48 Millionen Euro. Ein Betrag, der selbst die bisherigen Rekordgewinne der Bank in Deutschland übersteigt und einmal mehr zeigt, wie fragil das Kartenhaus der europäischen Immobilienfinanzierung geworden ist.
Das Degag-Desaster: Wenn Anlegerträume zu Albträumen werden
Die Degag-Gruppe, die sich auf Immobilieninvestitionen spezialisiert hatte, meldete Anfang 2025 Insolvenz an. Was folgte, war ein Offenbarungseid der besonderen Art: 282,5 Millionen Euro hatten rund 4.700 Anleger in Form von Genussrechten investiert – angelockt von Versprechen, mit sanierten Immobilien solide Renditen zu erwirtschaften. Die Realität sieht anders aus: Eine rechnerische Überschuldung von 1,1 Milliarden Euro steht zu Buche. Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt.
Besonders bitter: Laut Stiftung Warentest wurden mit dem eingesammelten Kapital vorwiegend minderwertige Immobilien erworben. Ein Geschäftsmodell, das von Anfang an zum Scheitern verurteilt war – und das nun nicht nur Kleinanleger, sondern auch institutionelle Geldgeber in den Abgrund reißt.
Julius Bär: Vom Gläubiger zum Geschädigten
Die Schweizer Privatbank galt als wichtigster Kreditgeber der insolventen Degag-Gruppe. Auf Nachfrage des Handelsblatts bestätigte das Institut, einer "privaten Unternehmensgruppe" Hypothekarkredite "in einem höheren zweistelligen Franken-Millionenbereich" gewährt zu haben. Die vornehme Zurückhaltung bei der Namensnennung kann nicht darüber hinwegtäuschen: Julius Bär sitzt auf einem Berg fauler Kredite.
"Einzelne Kreditnehmer dieser Gruppe befinden sich zwischenzeitlich in finanziellen Schwierigkeiten"
Eine Untertreibung, die ihresgleichen sucht. Wenn der Insolvenzverwalter von einer Überschuldung in Milliardenhöhe spricht, handelt es sich nicht um "finanzielle Schwierigkeiten", sondern um einen kompletten Totalausfall.
Ein Déjà-vu der unrühmlichen Art
Für Julius Bär ist es bereits der zweite schwere Schlag innerhalb kurzer Zeit. Schon zu Jahresbeginn 2024 musste die Bank Netto-Kreditverluste von rund 606 Millionen Schweizer Franken verkraften – der Großteil stand im Zusammenhang mit der Pleite des österreichischen Immobilienimperiums eines gewissen Investors aus Tirol. Nun folgt mit Degag der nächste Millionenverlust.
Im Mai 2025 hatte Julius Bär bereits Kreditrückstellungen in Höhe von 130 Millionen Franken angekündigt. Es dürfte kein Zufall sein, dass diese zeitlich mit den sich abzeichnenden Problemen bei Degag zusammenfallen. Die Bank zieht nun die Reißleine: Das sogenannte Private-Debt-Geschäft soll bis Ende 2026 vollständig abgewickelt werden.
Die Lehren aus dem Desaster
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass die Jagd nach Rendite in Zeiten niedriger Zinsen zu gefährlichen Fehlallokationen geführt hat. Während Banken wie Julius Bär zweifelhafte Immobilienprojekte mit Millionenkrediten überschütteten, blieb die Risikoprüfung auf der Strecke. Ein Muster, das sich durch die gesamte Branche zieht und das zeigt: Die nächste Immobilienkrise wirft bereits ihre Schatten voraus.
In einer Zeit, in der traditionelle Sachwerte wie physische Edelmetalle als krisensichere Anlage wieder an Bedeutung gewinnen, offenbart sich die Fragilität spekulativer Immobilieninvestments umso deutlicher. Gold und Silber mögen keine spektakulären Renditeversprechen machen – dafür verschwinden sie auch nicht über Nacht in der Insolvenz.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich vor jeder Anlageentscheidung umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.
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