
Rote Hochburg fällt: SPD verliert nach 35 Jahren die Macht in Potsdam
Die Sozialdemokraten müssen einen herben Schlag verkraften: Nach 35 Jahren ununterbrochener Herrschaft haben sie das Potsdamer Rathaus verloren. Mit einem erdrutschartigen Sieg von 72,9 Prozent der Stimmen setzte sich die parteilose Kandidatin Noosha Aubel gegen den SPD-Bewerber Severin Fischer durch, der mit mageren 27,1 Prozent eine vernichtende Niederlage einstecken musste. Damit endet eine Ära, die seit der Wiedervereinigung andauerte – und erstmals regiert eine Frau die brandenburgische Landeshauptstadt.
Der Machtwechsel kommt nicht von ungefähr. Die SPD-Herrschaft endete bereits im Mai dieses Jahres abrupt, als der bisherige Oberbürgermeister Mike Schubert nach massiven Korruptionsvorwürfen und mangelhafter Amtsführung per Bürgerentscheid aus dem Amt gejagt wurde. Die Bürger hatten genug von der sozialdemokratischen Vetternwirtschaft, die sich über Jahrzehnte in der Stadt etabliert hatte.
Ein Bündnis der politischen Außenseiter
Besonders pikant: Die neue Oberbürgermeisterin wurde von einem bunten Bündnis unterstützt, das die etablierte Politik herausfordert. Neben den Grünen und Volt standen auch das BSW-nahe "Bündnis für Vernunft und Gerechtigkeit" sowie die Wählergruppe "Die Andere" hinter Aubel. Diese Allianz zeigt, wie sehr die Bürger nach Alternativen zur verkrusteten SPD-Politik suchen.
Die 49-jährige Aubel bringt reichlich Verwaltungserfahrung mit. Als ehemalige Potsdamer Bildungsbeigeordnete kennt sie die Strukturen der Stadt. Zuletzt arbeitete sie als Stadträtin für Bildung, Integration, öffentliche Dienste und Sicherheit im schleswig-holsteinischen Flensburg. Ob sie die richtigen Antworten auf die drängenden Probleme der Stadt hat, wird sich zeigen müssen.
Die SPD-Dynastie ist Geschichte
Ein Blick zurück offenbart das Ausmaß des sozialdemokratischen Machtverlusts: Von 1990 bis 1998 regierte Horst Gramlich (SPD), gefolgt von Matthias Platzeck (1998-2002) und Jann Jakobs (2002-2018). Alle drei SPD-Politiker prägten die Stadt über Jahrzehnte. Nun ist diese Ära vorbei – ein deutliches Signal, dass die Bürger genug haben von der immer gleichen Politik.
Die Wahlbeteiligung von nur 42,5 Prozent zeigt allerdings auch, dass viele Potsdamer bereits resigniert haben. Mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten blieb zu Hause – ein Armutszeugnis für die politische Kultur in der Landeshauptstadt.
Frankfurt (Oder) wehrt AfD-Kandidaten ab
Auch in Frankfurt (Oder) wurde ein neues Stadtoberhaupt gewählt. Der parteilose Axel Strasser setzte sich mit 69,8 Prozent deutlich gegen den AfD-Kandidaten Wilko Möller durch, der 30,2 Prozent erreichte. Damit wurde verhindert, dass erstmals in Deutschland ein AfD-Politiker Oberbürgermeister wird.
Strasser tritt die Nachfolge von René Wilke an, der im Mai zum brandenburgischen Innenminister aufstieg. Die Wahlbeteiligung von 49,4 Prozent zeigt, dass die Bürger in Frankfurt (Oder) mobilisiert waren – vermutlich auch, um ein Signal gegen die AfD zu setzen.
CDU triumphiert in Ludwigshafen
In der rheinland-pfälzischen Industriestadt Ludwigshafen konnte sich Klaus Blettner durchsetzen. Der gemeinsame Kandidat von CDU und Freien Wählern erhielt 58,5 Prozent der Stimmen und besiegte damit den SPD-Kandidaten Jens Peter Gotter, der nur auf 41,5 Prozent kam. Der 57-jährige Hochschulprofessor wird ab dem 1. Januar 2026 die Geschicke der zweitgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz lenken.
Für Schlagzeilen sorgte im Wahlkampf der Ausschluss des AfD-Politikers Joachim Paul. Der Wahlausschuss hatte ihm wegen Zweifeln an seiner Verfassungstreue die Kandidatur verweigert – ein Vorgang, der noch juristische Nachspiele haben dürfte. Paul kündigte bereits an, die Wahl anzufechten.
Ein Trend zeichnet sich ab
Die Wahlergebnisse vom Wochenende zeigen einen klaren Trend: Die etablierten Parteien, insbesondere die SPD, verlieren in den Kommunen massiv an Rückhalt. Die Bürger suchen nach neuen Gesichtern und Alternativen zur verkrusteten Politik der letzten Jahrzehnte. Ob parteilose Kandidaten wie Aubel und Strasser tatsächlich den erhofften Wandel bringen können, bleibt abzuwarten.
Eines ist jedoch sicher: Die Zeit der unumstrittenen Herrschaft einzelner Parteien in deutschen Städten neigt sich dem Ende zu. Die Bürger fordern mehr Transparenz, weniger Filz und echte Lösungen für ihre Probleme. Wer diese Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird – wie die SPD in Potsdam – gnadenlos abgestraft.

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