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26.11.2025
15:44 Uhr

Putsch-Chaos in Guinea-Bissau: Wenn Afrikas Eliten ihre eigenen Machtkämpfe austragen

Wieder einmal versinkt ein westafrikanisches Land im politischen Chaos. In Guinea-Bissau, einem der ärmsten Länder der Welt, spielten sich am Mittwoch dramatische Szenen ab, die symptomatisch für die Instabilität des gesamten Kontinents stehen. Präsident Umaro Sissoco Embaló behauptete gegenüber dem französischen Magazin "Jeune Afrique", er sei in seinem eigenen Präsidentenpalast festgenommen worden. Der Vorwurf: Sein eigener Armeestabschef solle einen Staatsstreich gegen ihn anführen.

Ein Land im Würgegriff der Korruption

Was sich wie ein schlechter Actionfilm anhört, ist in Guinea-Bissau bittere Realität. Das kleine Land mit seinen 2,2 Millionen Einwohnern an der Atlantikküste kennt seit seiner Unabhängigkeit kaum politische Stabilität. Stattdessen regieren Korruption, Drogenhandel und Machtkämpfe. Guinea-Bissau gilt als wichtiger Umschlagplatz für Kokain auf dem Weg nach Europa - ein lukratives Geschäft, bei dem sich die politischen Eliten die Taschen vollstopfen, während die Bevölkerung in bitterer Armut lebt.

Die aktuellen Ereignisse reihen sich nahtlos in eine lange Geschichte politischer Instabilität ein. Embaló selbst sprach bereits mehrfach von angeblichen Putschversuchen gegen ihn - 2022, 2023 und zuletzt im Oktober. Man könnte fast meinen, der Mann leidet unter Verfolgungswahn. Doch in einem Land, in dem Staatsstreiche zur politischen Kultur gehören wie anderswo Wahlkämpfe, ist Paranoia vielleicht die gesündeste Einstellung.

Wahlen als Farce

Besonders pikant ist der Zeitpunkt des angeblichen Putschversuchs. Gerade erst am Sonntag hatten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen stattgefunden - überfällige Wahlen, wohlgemerkt. Embalós Amtszeit ist seit Monaten abgelaufen, doch der 53-Jährige klammert sich an die Macht wie ein Ertrinkender an einen Strohhalm. Dass er das Parlament bereits Ende 2023 aufgelöst hatte, passt ins Bild eines Autokraten, der demokratische Spielregeln nur dann akzeptiert, wenn sie ihm nützen.

Die Wahl selbst geriet zur Farce: Sowohl Embaló als auch sein Herausforderer Fernando Dias erklärten sich kurzerhand zum Sieger - ein Verhalten, das man eher aus einer Bananenrepublik erwarten würde. Moment, das ist Guinea-Bissau ja auch. Die wichtigste Oppositionspartei war von der Wahl ausgeschlossen worden, ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Westafrikas Putsch-Epidemie

Guinea-Bissau steht mit seinen Problemen nicht allein da. Die Liste der west- und zentralafrikanischen Länder, die seit 2020 Militärputsche erlebt haben, liest sich wie ein Who's Who gescheiterter Staaten: Mali, Burkina Faso, Niger, Guinea, Tschad und Gabun. Es scheint, als hätten die Militärs in der Region eine neue Lieblingsbeschäftigung gefunden - das gewaltsame Stürzen gewählter Regierungen.

Die Ironie dabei: Oft versprechen die Putschisten, Korruption zu bekämpfen und für Stabilität zu sorgen. Doch in der Regel ersetzen sie nur eine korrupte Elite durch eine andere, während die Bevölkerung weiter leidet.

Kritiker werfen Embaló vor, Oppositionelle, Journalisten und Menschenrechtler zu unterdrücken. Ein Vorwurf, der in der Region so häufig erhoben wird, dass er fast schon zum Standard-Repertoire afrikanischer Machthaber gehört. Die Festnahme des Innenministers Botché Candé sowie hochrangiger Militärs zeigt, dass selbst die engsten Verbündeten vor den Machtkämpfen nicht sicher sind.

Europa schaut weg

Während sich die politischen Eliten Guinea-Bissaus gegenseitig bekämpfen, floriert der Drogenhandel munter weiter. Europa, das gerne mit erhobenem Zeigefinger Demokratie und Menschenrechte predigt, scheint kein großes Interesse daran zu haben, die Wurzeln des Problems anzugehen. Stattdessen pumpt man Entwicklungshilfe in korrupte Systeme und wundert sich, warum sich nichts ändert.

Die Schüsse, die in der Hauptstadt Bissau zu hören waren, sind mehr als nur Warnschüsse. Sie sind das Echo eines gescheiterten Kontinents, der zwischen traditionellen Strukturen und modernen Herausforderungen zerrieben wird. Solange die internationale Gemeinschaft wegschaut und lokale Eliten ihre eigenen Interessen über das Wohl ihrer Völker stellen, wird sich daran nichts ändern.

Was bleibt, ist die traurige Gewissheit, dass die Menschen in Guinea-Bissau die wahren Verlierer dieses politischen Theaters sind. Während ihre selbsternannten Führer um die Macht rangeln, bleibt für sie nur die Hoffnung auf bessere Zeiten - eine Hoffnung, die mit jedem Putschversuch ein Stück mehr schwindet.

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