
Pekings Verzweiflungstat: Staatsfirmen sollen den Aktienmarkt retten
Die chinesische Führung greift zu drastischen Maßnahmen, um den schwer angeschlagenen heimischen Aktienmarkt zu stabilisieren. Mehrere staatliche Holdinggesellschaften wurden nun regelrecht zum Aktienkauf verdonnert - ein deutliches Zeichen dafür, wie ernst die Lage in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt mittlerweile ist.
Massive Kursverluste erschüttern das Reich der Mitte
Der chinesische Aktienmarkt durchlebt derzeit eine seiner schwersten Krisen. Allein am Montag brach der wichtigste Börsenindex um dramatische 7 Prozent ein. Der Grund: Die verschärften Handelsspannungen mit den USA, die zusätzliche Strafzölle von 34 Prozent auf chinesische Waren verhängt haben. Peking konterte zwar umgehend mit gleich hohen Gegenzöllen - doch das Vertrauen der Anleger scheint nachhaltig erschüttert.
Staatliche Rettungsaktion mit der Brechstange
In dieser prekären Situation greift die kommunistische Führung nun zu einem altbekannten Instrument: Staatlich gelenkte Aktienkäufe sollen es richten. Die China Chengtong Holdings Group kündigte bereits an, massiv in Aktien und ETFs zu investieren. Auch die China Reform Holdings Corp will nicht weniger als 80 Milliarden Yuan (knapp 11 Milliarden Dollar) in den Markt pumpen.
Selbst der Ölriese springt ein
Auch der staatliche Energiekonzern Sinopec wurde offenbar zum Handeln gedrängt. Der Konzern will in den nächsten 12 Monaten eigene Aktien im Wert von mindestens 2 Milliarden Yuan zurückkaufen - angeblich aus "Vertrauen in die künftigen Wachstumsaussichten". Zahlreiche weitere Unternehmen wie Orient Securities, Spring Airlines und China Pacific Insurance wurden ebenfalls zu "freiwilligen" Aktienrückkäufen bewegt.
Kritische Analyse der Rettungsversuche
Der staatliche Investmentfonds Huijin, der als "Markt-Stabilisator" fungiert, beteuert zwar seine "ausreichende Liquidität" und "reibungslose Finanzierungskanäle". Doch Experten sehen in den koordinierten Stützungskäufen eher ein Zeichen der Schwäche. Statt die strukturellen Probleme der chinesischen Wirtschaft anzugehen - wie die massive Überschuldung oder die schwächelnde Binnennachfrage - versucht Peking einmal mehr, die Symptome mit der Geldspritze zu kurieren.
Ausblick bleibt düster
Ob die staatlich verordneten Aktienkäufe den erhofften Stabilisierungseffekt haben werden, bleibt höchst fraglich. Die fundamentalen Probleme der chinesischen Wirtschaft lassen sich nicht einfach wegkaufen. Solange der Handelskonflikt mit den USA weiter eskaliert und die strukturellen Schwächen fortbestehen, dürfte die Nervosität an den chinesischen Börsen anhalten. Die verzweifelten Rettungsversuche der Staatsführung könnten sich als teurer Tropfen auf den heißen Stein erweisen.
Für internationale Anleger bedeutet diese Entwicklung vor allem eines: höchste Vorsicht bei Investments in chinesische Assets. Die massiven staatlichen Eingriffe zeigen einmal mehr, dass der chinesische Finanzmarkt alles andere als frei und marktwirtschaftlich organisiert ist.
Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und stellt keine Anlageberatung dar. Für die Richtigkeit der Angaben wird keine Gewähr übernommen. Alle Investments in Finanzprodukte sind mit Risiken verbunden. Anleger sollten ihre Investitionsentscheidungen nach sorgfältiger Prüfung und gegebenenfalls nach Konsultation eines qualifizierten Beraters treffen.
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