
Mütterrente als Milliardengrab: Wenn Generationengerechtigkeit zur Worthülse verkommt
Die deutsche Wirtschaft ächzt unter der Last einer beispiellosen Krise, doch was macht die Große Koalition? Sie klammert sich an ein sozialpolitisches Prestigeprojekt, das Milliarden verschlingt und die Zukunft der jungen Generation aufs Spiel setzt. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat nun deutliche Worte gefunden und fordert von der Bundesregierung unter Friedrich Merz den Verzicht auf die geplante Ausweitung der Mütterrente. Ein überfälliger Weckruf in Zeiten, in denen jeder Euro für Investitionen in die marode Infrastruktur und die schwächelnde Wirtschaft gebraucht würde.
Die unbequeme Wahrheit über ein teures Wahlgeschenk
„Der Staat muss die Mütterrente mit Steuergeld bezahlen – und dieses Geld fehlt dann für Investitionen", bringt Dulger die Problematik auf den Punkt. Während Deutschland im internationalen Wettbewerb zurückfällt, während Brücken bröckeln und die digitale Infrastruktur auf dem Niveau eines Entwicklungslandes verharrt, leistet sich die Politik ein milliardenschweres Geschenk an eine Wählergruppe, die ohnehin bereits von einem der großzügigsten Rentensysteme der Welt profitiert.
Die dritte Stufe der Mütterrente, die ab dem 1. Januar 2027 greifen soll, würde die Kindererziehungszeiten für vor 1992 geborene Kinder angleichen. Was auf den ersten Blick nach Gerechtigkeit klingt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als sozialpolitische Mogelpackung. Denn die wahren Probleme des Rentensystems – der demografische Wandel, die explodierenden Kosten, die erdrückende Last für die junge Generation – werden damit nicht einmal ansatzweise gelöst.
Söders Starrsinn auf Kosten der Zukunft
Besonders pikant: CSU-Chef Markus Söder verteidigt das Projekt vehement und spricht von „Gerechtigkeit für erbrachte Lebensleistungen". Doch welche Gerechtigkeit meint er? Die Gerechtigkeit, dass die heute 20- bis 40-Jährigen mit immer höheren Rentenbeiträgen eine Generation finanzieren müssen, die bereits von steigenden Immobilienwerten und stabilen Erwerbsbiografien profitiert hat? Die Gerechtigkeit, dass Investitionen in Bildung, Digitalisierung und Klimaschutz auf der Strecke bleiben, weil das Geld in ein ohnehin überdimensioniertes Rentensystem fließt?
„Ich appelliere an die Bundesregierung, bei der Rente an die Jüngeren und nicht ausschließlich an die Älteren zu denken", mahnt Dulger.
Ein frommer Wunsch, möchte man meinen. Denn die politische Realität sieht anders aus: Die Wählerstimmen der Rentner wiegen schwerer als die Zukunftschancen der jungen Generation. Selbst die Junge Union, traditionell nicht gerade als Revoluzzer bekannt, hat sich gegen die Umsetzung ausgesprochen. Doch ihre Stimme verhallt ungehört im politischen Getöse.
Ein Rentensystem am Abgrund
Die Mütterrente ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Das deutsche Rentensystem gleicht einem Kartenhaus, das nur noch durch immer höhere Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt aufrecht erhalten wird. Bereits heute fließen über 100 Milliarden Euro jährlich aus Steuermitteln in die Rentenkasse – Geld, das für Zukunftsinvestitionen fehlt. Mit der dritten Stufe der Mütterrente würde diese Summe weiter steigen.
Ifo-Chef Clemens Fuest warnt ebenfalls eindringlich vor diesem Irrweg und fordert stattdessen, die Rentenbeiträge nicht weiter steigen zu lassen. Doch seine Mahnungen prallen ab an einer Politik, die lieber kurzfristige Wahlgeschenke verteilt, als langfristig zu denken. Die neue Große Koalition unter Merz hatte versprochen, keine neuen Schulden zu machen. Doch was sind milliardenschwere Rentengeschenke anderes als versteckte Schulden zu Lasten künftiger Generationen?
Die verpasste Chance für echte Reformen
Statt die Mütterrente auszuweiten, bräuchte es mutige Reformen: Eine Flexibilisierung des Renteneintrittsalters, die Förderung privater Vorsorge, die Stärkung der betrieblichen Altersversorgung. Doch all das würde politischen Mut erfordern – eine Mangelware in der deutschen Politik. Lieber hält man an einem System fest, das die Jungen ausbeutet und die Alten hofiert.
Die Ironie dabei: Gerade physische Edelmetalle wie Gold und Silber erleben in diesen unsicheren Zeiten eine Renaissance als Absicherung gegen die drohende Inflation und den Wertverlust der gesetzlichen Rente. Immer mehr junge Menschen erkennen, dass sie sich nicht auf die staatliche Vorsorge verlassen können und suchen nach alternativen Anlageformen zur Vermögenssicherung.
Ein Appell an die Vernunft
Dulgers Hoffnung, dass Söder als „realistischer Politiker" das Projekt noch aussetzt, dürfte sich als Illusion erweisen. Zu tief sitzt in der CSU die Überzeugung, mit der Mütterrente Wählerstimmen sichern zu können. Dass dabei die Zukunftsfähigkeit des Landes auf der Strecke bleibt, scheint zweitrangig.
Es ist Zeit für einen Paradigmenwechsel in der Rentenpolitik. Die Mütterrente mag gut gemeint sein, doch der Weg zur Hölle ist bekanntlich mit guten Absichten gepflastert. Deutschland kann es sich schlicht nicht leisten, weiter Milliarden in ein marodes System zu pumpen, während die Infrastruktur verfällt und die Wirtschaft den Anschluss verliert. Die junge Generation hat ein Recht darauf, dass ihre Interessen endlich ernst genommen werden. Sonst droht Deutschland nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich der Kollaps.

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