
Linkspartei will Kalender-Gerechtigkeit: Wenn Feiertage auf Sonntage fallen, soll der Staat einspringen
Es gibt Forderungen, die lassen selbst den abgebrühtesten Beobachter des politischen Geschehens fassungslos zurück. Die Linkspartei hat nun eine solche Perle der Absurdität hervorgebracht: Weil im Jahr 2026 mehrere gesetzliche Feiertage auf einen Sonntag fallen, fordert Parteichef Jan van Aken einen Ausgleich für die Arbeitnehmer. Man lese und staune – der gregorianische Kalender, seit 1582 in Gebrauch, wird zum Klassenfeind erklärt.
Der Kalender als Instrument der Ungerechtigkeit?
„Die Menschen in diesem Land werden um ihre verdiente Freizeit betrogen", poltert van Aken in bester sozialistischer Manier. Betrogen! Als hätte sich Papst Gregor XIII. persönlich gegen die deutsche Arbeiterschaft verschworen. Die Forderung offenbart ein Weltbild, das erschreckend viel über das Denken der Linken verrät: Alles muss planbar sein, alles muss gerecht verteilt werden – selbst die Launen des Kalenders.
Dabei vergisst der Linken-Chef geflissentlich, wem die Arbeitnehmer ihre freien Tage überhaupt verdanken. Nicht etwa Karl Marx oder Friedrich Engels haben Weihnachten, Ostern oder den Reformationstag erfunden. Es war die christliche Kirche, die diese Feiertage etablierte – jene Institution also, der die Linke traditionell mit größter Skepsis begegnet. Den Ursprung der Feiertage zu ignorieren, aber gleichzeitig deren vermeintlichen Verlust zu beklagen, zeugt von einer bemerkenswerten intellektuellen Flexibilität.
Planwirtschaft für den Kalender
Was van Aken hier vorschlägt, ist nichts anderes als die Anwendung planwirtschaftlicher Prinzipien auf die Zeitrechnung. Der Kalender soll sich gefälligst den Bedürfnissen der Werktätigen unterordnen. Dass dies in der Praxis bedeuten würde, den natürlichen Rhythmus von Wochen und Jahren zu ignorieren, scheint den Genossen nicht zu stören.
Interessanterweise gab es in der DDR – jenem sozialistischen Paradies, das die Linke als Nachfolgepartei der SED so ungern erwähnt – deutlich weniger kirchliche Feiertage als in der Bundesrepublik. Der Buß- und Bettag etwa war dort kein arbeitsfreier Tag. Aber solche historischen Details passen natürlich nicht ins Narrativ der vermeintlichen Arbeitnehmerfreundlichkeit.
Die Logik zu Ende gedacht
Wenn wir die Forderung der Linken konsequent weiterdenken, müsste sie auch umgekehrt gelten. In Jahren, in denen besonders viele Feiertage auf Werktage fallen, müssten die Arbeitnehmer dann logischerweise an einigen Wochenenden nacharbeiten. Schließlich geht es ja um Gerechtigkeit, nicht wahr? Doch diese Konsequenz dürfte van Aken und seinen Genossen kaum schmecken.
„Den Anlass für den Feiertag verachten, aber in jedem Fall bezahlt nicht arbeiten wollen."
Dieser Kommentar eines Lesers trifft den Kern der Heuchelei. Die Linke, die dem Christentum bestenfalls gleichgültig gegenübersteht, möchte von dessen kulturellem Erbe profitieren, ohne die geistigen Grundlagen anzuerkennen.
Ein Symptom tieferer Probleme
Die Forderung der Linkspartei ist mehr als nur eine skurrile Randnotiz. Sie offenbart ein fundamentales Missverständnis von Wirtschaft und Gesellschaft. In einer Zeit, in der Deutschland mit massiven wirtschaftlichen Herausforderungen kämpft, in der die Produktivität sinkt und die internationale Wettbewerbsfähigkeit schwindet, diskutiert eine Partei ernsthaft über Ausgleichstage für ungünstig gelegene Feiertage.
Noch nie hat ein links regierter Staat nachhaltigen Wohlstand generiert – diese historische Wahrheit scheint bei den Genossen nicht angekommen zu sein. Stattdessen wird weiter an der Umverteilung gearbeitet, werden Leistungsträger bekämpft und wird nach immer neuen Ansprüchen gesucht, die der Staat zu erfüllen habe.
Die Linkspartei, die ohnehin für eine Vier-Tage-Woche eintritt, bedient mit solchen Forderungen vor allem eine Klientel, die dem Prinzip der Leistung skeptisch gegenübersteht. Dass diese Partei bei den letzten Wahlen nur knapp die Fünf-Prozent-Hürde übersprang, verwundert angesichts solcher Vorschläge kaum. Vielleicht sollten sich die Genossen weniger um den Kalender und mehr um substanzielle Politik kümmern – dann klappt es vielleicht auch wieder mit den Wählerstimmen.

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