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13.10.2025
06:17 Uhr

Kristallkrise in Tirol: Swarovski-Werk steht still – Hunderte Jobs bedroht

Was einst als funkelnder Stolz Tirols galt, droht nun zu einem matten Schatten seiner selbst zu verkommen. Am traditionsreichen Stammsitz des Kristallherstellers Swarovski in Wattens herrscht gespenstische Stille – die Maschinen schweigen, die Glasöfen erkalten. Nach Jahren des wirtschaftlichen Niedergangs und einer fragwürdigen strategischen Neuausrichtung steht das Unternehmen vor einem weiteren massiven Stellenabbau.

Historischer Tiefstand bei der Belegschaft

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Allein im Jahr 2025 schrumpfte die Belegschaft durch natürliche Abgänge um 150 Personen. Mit nur noch rund 2.200 Mitarbeitern erreicht Swarovski in Wattens einen historischen Tiefstand – so wenige Beschäftigte gab es seit Jahrzehnten nicht mehr. Der Betriebsratsvorsitzende Patrick Hamberger findet klare Worte für die dramatische Situation: Die Auftragslage sei so schlecht wie noch nie in der 130-jährigen Unternehmensgeschichte.

Besonders alarmierend wirkt die Beschreibung der aktuellen Produktionsverhältnisse. Seit Wochen gebe es praktisch keine Arbeit mehr, das Personal sei völlig unterausgelastet. Produktionslinien stünden still, Glasöfen blieben ungenutzt – ein Bild des Niedergangs, das man so von einem einstigen Weltmarktführer nicht erwartet hätte.

Das Kerngeschäft liegt am Boden

Am härtesten trifft es das einst so profitable Zuliefergeschäft, das B2B-Segment, welches Swarovski über Jahrzehnte getragen hatte. Der fehlende Absatz bedeute auch fehlendes Volumen – ein Teufelskreis, aus dem das Unternehmen offenbar keinen Ausweg findet. Die Kritik des Betriebsrats an der Konzernstrategie fällt vernichtend aus: Man habe sich über Jahre hinweg vom Kernbereich entfernt und damit die Basis für nachhaltiges Wachstum verspielt.

„Aus Sicht von uns Betriebsräten ist diese Strategie nicht förderlich für Wattens. Also wir brauchen dieses Zuliefergeschäft", betont Hamberger mit Nachdruck.

Luxusstrategie als Irrweg?

Die aktuelle Ausrichtung auf Luxus und Lifestyle scheint sich als fataler Fehler zu erweisen. Während das Management von einer „LUXignite-Strategie" schwärmt und ehrgeizige Ziele für 2030 verkündet, sieht die Realität in den Produktionshallen düster aus. Die vollmundigen Versprechen der Unternehmensführung wirken angesichts der leeren Werkshallen wie Durchhalteparolen aus einer anderen Zeit.

China-Geschäft bricht ein

Besonders dramatisch gestaltet sich der Umsatzrückgang in China, wo das Unternehmen rund 20 Prozent seines Gesamtumsatzes erwirtschaftete. Auch in Europa schwächelt die Nachfrage erheblich, während die asiatische Konkurrenz mit deutlich günstigeren Produktionskosten unaufhaltsam Marktanteile erobert. Die jahrelangen Verluste, die erst 2024 durch einen kleinen – vermutlich eher kosmetischen – Gewinn unterbrochen wurden, zeigen die strukturellen Probleme des Unternehmens überdeutlich.

Millioneninvestition als Feigenblatt?

Die von der Unternehmensführung als Beleg für das Bekenntnis zum Standort angeführte Millioneninvestition in eine vollelektrische Glasschmelzanlage wirkt angesichts der aktuellen Lage wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Was nützt die modernste Anlage, wenn die Auftragsbücher leer sind und die Öfen kalt bleiben müssen?

Die Stellungnahme des Managements, man verfolge „eine verantwortungsvolle, humane und zukunftsorientierte Personalstrategie", klingt angesichts der drohenden Stellenstreichungen wie blanker Hohn. Während die Führungsetage von Wachstum über dem Markt spricht, erleben die Mitarbeiter in Wattens die härteste Krise in der Unternehmensgeschichte.

Ein Traditionsunternehmen vor dem Aus?

Der schleichende Niedergang von Swarovski steht exemplarisch für die Deindustrialisierung Europas. Hohe Energiekosten, überbordende Bürokratie und eine verfehlte Wirtschaftspolitik treiben immer mehr traditionsreiche Unternehmen in die Knie. Während die Politik von Klimaneutralität und Transformation träumt, verschwinden die industriellen Arbeitsplätze, die einst den Wohlstand unserer Gesellschaft begründeten.

Die Zukunft des Kristallherstellers bleibt ungewiss. Ob die angekündigte Strategie tatsächlich die Wende bringt oder ob Swarovski den Weg vieler anderer europäischer Traditionsunternehmen geht, wird sich zeigen. Für die Mitarbeiter in Wattens bleibt vorerst nur die bange Hoffnung, dass ihr Arbeitsplatz die nächste Kündigungswelle übersteht. Ein trauriges Schicksal für ein Unternehmen, das einst die Welt zum Funkeln brachte.

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