
Krankenstand-Explosion: Deutsche Arbeitgeber bluten aus – 82 Milliarden Euro für Fehlzeiten
Die Zahlen sind alarmierend: Satte 82 Milliarden Euro müssten deutsche Arbeitgeber im Jahr 2024 für kranke Mitarbeiter aufbringen. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) schlug am Donnerstag Alarm und präsentierte erschreckende Fakten zur Kostenexplosion bei der Lohnfortzahlung. Binnen nur drei Jahren sei die finanzielle Belastung um zehn Milliarden Euro in die Höhe geschnellt – eine Entwicklung, die nachdenklich stimmen sollte.
Verdopplung der Kosten seit 2010 – Wo führt das hin?
Besonders besorgniserregend: Seit 2010 hätten sich die Aufwendungen für kranke Beschäftigte um das 2,2-fache erhöht. Eine Verdopplung der Kosten in nur 14 Jahren – das wirft unweigerlich die Frage auf, ob unser Sozialsystem noch tragfähig ist oder ob wir uns langsam aber sicher in eine gefährliche Schieflage manövrieren.
Die neue IW-Studie zeige zwar, dass nicht allein der gestiegene Krankenstand für diese Kostenexplosion verantwortlich sei. Auch die positive Arbeitsmarktentwicklung mit Rekordbeschäftigung und die allgemeine Lohnentwicklung spielten eine Rolle. Doch diese Erklärung kann kaum darüber hinwegtäuschen, dass hier ein System aus den Fugen gerät.
Das großzügige deutsche System – Fluch oder Segen?
Im internationalen Vergleich zeigt sich Deutschland außerordentlich großzügig: Langzeiterkrankte Arbeitnehmer erhielten bis zum Ende der 72. Woche etwa 70 Prozent ihres regelmäßigen Bruttoentgelts. Die ersten sechs Wochen zahle der Arbeitgeber, danach springe die gesetzliche Krankenkasse mit Krankengeld ein. Ein Luxus, den sich viele andere Länder nicht leisten – und der zunehmend zur Belastungsprobe für die deutsche Wirtschaft wird.
Reformvorschläge stoßen auf Widerstand
Der IW-Steuerexperte Jochen Pimpertz bringe nun Reformvorschläge ins Spiel, die längst überfällig scheinen. Die Einführung von Karenztagen könnte eine Möglichkeit sein, die explodierenden Kosten in den Griff zu bekommen. Dabei würde entweder die Gehaltszahlung für die ersten Krankheitstage ausgesetzt oder das Gehalt auf einem niedrigeren Niveau fortgezahlt.
Ein weiterer Ansatz sehe vor, die Dauer der Entgeltfortzahlung auf insgesamt sechs Wochen pro Jahr zu begrenzen – unabhängig von der Anzahl unterschiedlicher Diagnosen. Aktuell könne sich die Lohnfortzahlung bei verschiedenen Erkrankungen auf ein Vielfaches summieren.
Die unbequeme Wahrheit über Deutschlands Krankheitskultur
Während die Politik diese drängenden Probleme ignoriert, zahlen die Unternehmen die Zeche. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hatte versprochen, die Wirtschaft zu entlasten – doch von konkreten Maßnahmen zur Reform der Lohnfortzahlung ist bislang nichts zu hören. Stattdessen plant man lieber neue Milliardenprogramme, die die Staatsverschuldung weiter in die Höhe treiben werden.
Es drängt sich der Verdacht auf, dass in Deutschland eine Mentalität entstanden ist, die Krankschreibungen als selbstverständliches Recht betrachtet – ohne Rücksicht auf die wirtschaftlichen Folgen. Andere Länder beweisen, dass es auch mit weniger großzügigen Regelungen funktioniert, ohne dass die Arbeitnehmer darunter leiden müssten.
Zeit für einen Kurswechsel
Die 82-Milliarden-Euro-Rechnung sollte ein Weckruf sein. Deutschland könne es sich nicht leisten, weiterhin die Augen vor dieser Kostenexplosion zu verschließen. Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft steht auf dem Spiel – und damit letztlich auch die Arbeitsplätze, die durch überbordende Sozialkosten gefährdet werden.
Es braucht jetzt mutige Reformen, die das System wieder ins Gleichgewicht bringen. Die Vorschläge des IW weisen in die richtige Richtung. Ob die neue Bundesregierung den Mut aufbringt, diese unpopulären aber notwendigen Schritte zu gehen, wird sich zeigen. Die Zeit drängt – denn die nächste Kostensteigerung kommt bestimmt.
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