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14.06.2025
13:16 Uhr

Irans Achse bröckelt: Warum Hisbollah und irakische Milizen beim israelischen Angriff schwiegen

Als Israel vergangene Woche seinen massiven Vergeltungsschlag gegen den Iran führte, blieb eine erwartete Reaktion aus: Die engsten regionalen Verbündeten Teherans hüllten sich in auffälliges Schweigen. Weder die libanesische Hisbollah noch die mächtigen pro-iranischen Milizen im Irak griffen in den Konflikt ein – ein Zeichen dafür, dass die vielgerühmte "Achse des Widerstands" möglicherweise mehr Risse aufweist, als Teheran wahrhaben möchte.

Die geschwächte "erste Verteidigungslinie"

Die Hisbollah galt jahrzehntelang als Irans schlagkräftigste Speerspitze gegen Israel. Doch als israelische Kampfjets, Drohnen und verdeckte Einheiten iranische Nuklear- und Militärziele attackierten, blieb die Miliz stumm. Andreas Krieg, Militäranalyst am King's College London, sieht die Gründe in einer massiven strategischen Schwächung: "Die Hisbollah wurde auf strategischer Ebene degradiert und von ihren Versorgungsketten in Syrien abgeschnitten."

Der Sturz des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad im Dezember durch eine Blitzoffensive der Rebellen habe die Lage weiter verschärft. Assad war jahrelang die wichtigste Transitroute für iranische Waffenlieferungen an die Hisbollah gewesen. Ohne diesen Korridor fehle es der Miliz schlicht an Nachschub und Handlungsfähigkeit.

Irakische Milizen: Vom Widerstand zur Staatsräson

Auch die irakischen Milizen, die einst als verlängerter Arm Teherans galten, zeigten sich zurückhaltend – selbst als Israel mutmaßlich den irakischen Luftraum für seine Angriffe nutzte. Der Grund liegt laut Renad Mansour vom Chatham House Think Tank in ihrer zunehmenden Integration in die irakische Staatsstruktur: "Die Dinge laufen derzeit gut für sie im Irak, sie sind mit dem Staat verbunden – sie profitieren politisch und wirtschaftlich."

"Sie haben gesehen, was mit dem Iran und der Hisbollah passiert ist, und sie befürchten, dass Israel als nächstes gegen sie vorgehen könnte."

Diese pragmatische Haltung unterscheide die irakischen Gruppen fundamental von der Hisbollah. Während letztere trotz ihrer politischen Präsenz im libanesischen Parlament militärisch unabhängig agiere, seien viele irakische Milizen offiziell Teil der staatlichen Verteidigungsstruktur geworden.

Der Preis des letzten Krieges

Die strategische Zurückhaltung der Hisbollah dürfte auch mit den verheerenden Verlusten des jüngsten Krieges mit Israel zusammenhängen. Nach dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 hatte die Hisbollah zur Unterstützung ihrer palästinensischen Verbündeten Raketen auf Israel abgefeuert. Dies eskalierte im September zu einem vollständigen Krieg, in dem Israel den damaligen Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah tötete, die gesamte Führungsriege eliminierte und große Teile des Waffenarsenals zerstörte.

Einst verfügte die Hisbollah über geschätzte 150.000 Raketen und Geschosse. Nasrallah prahlte sogar mit 100.000 Kämpfern. Doch die jüngsten Verluste und logistischen Einschränkungen hätten die Gruppe nachhaltig geschwächt. Viele Hisbollah-Mitglieder fühlten sich laut Krieg "für Irans größere regionale Interessen geopfert" und seien nun eher geneigt, "libanonzentrierte" Prioritäten zu verfolgen.

Von der Achse zum losen Netzwerk

Die Wahrnehmung, dass iranisch unterstützte Gruppen rein auf Teherans Befehl handelten, habe sich grundlegend gewandelt. "Es ist nicht mehr wirklich eine Achse, sondern eher ein loses Netzwerk, in dem jeder hauptsächlich mit seinem eigenen Überleben beschäftigt ist", analysiert Krieg die neue Realität.

Selbst die jemenitischen Huthi-Rebellen, die weiterhin sporadische Raketenangriffe gegen Israel und Schiffe im Roten Meer durchführten, verfügten nicht über die "strategische Tiefenschlagfähigkeit gegen Israel, die die Hisbollah einst hatte".

Ein gefährliches Vakuum

Die gedämpften Reaktionen erfolgen inmitten wachsender regionaler Spannungen nach Israels tödlicher Vergeltung für iranische Drohnen- und Raketenangriffe. Israel erklärte, seine Schläge – die laut Irans UN-Botschafter 78 Tote und über 320 Verletzte forderten – seien notwendig gewesen, um den Iran daran zu hindern, sich der Atomwaffenfähigkeit zu nähern.

Qassem Qassir, ein der Hisbollah nahestehender libanesischer Analyst, wollte eine künftige Beteiligung der Gruppe dennoch nicht völlig ausschließen: "Dies hängt von politischen und militärischen Entwicklungen ab. Alles ist möglich."

Die komplexe Geschichte zwischen Iran und Israel – einst Freunde, dann verdeckte Verbündete, jetzt geschworene Feinde – mache die Einsätze noch höher. Doch vorerst scheinen Irans verlässlichste Partner in der Region weder willens noch in der Lage zu sein, in den Kampf einzugreifen. Ein Umstand, der die geopolitische Landschaft des Nahen Ostens nachhaltig verändern könnte und zeigt, dass militärische Abenteuer und ideologische Überhöhung am Ende oft einen hohen Preis fordern – eine Lektion, die auch westliche Politiker beherzigen sollten, bevor sie sich in weitere Konflikte verstricken lassen.

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