
Genf im Krisenmodus: Trumps Kahlschlag bei UN-Organisationen trifft Schweizer Wirtschaft hart
Die Schweizer Diplomatenstadt Genf kämpft mit den dramatischen Folgen von Donald Trumps radikaler Kehrtwende in der internationalen Entwicklungspolitik. Nachdem der US-Präsident massive Kürzungen bei der Auslandshilfe angeordnet und den Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verkündet hatte, stehen tausende internationale Beamte vor dem beruflichen Aus. Die Stadt reagiert nun mit Notfallmaßnahmen, um eine wirtschaftliche Katastrophe abzuwenden.
Massenentlassungen erschüttern das UN-System
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: UNAIDS reduziert sein Genfer Personal von 127 auf gerade einmal 19 Mitarbeiter – ein Kahlschlag von über 85 Prozent. Bei der WHO sollen mittlere Führungspositionen um 40 Prozent gekürzt werden, weitere Einschnitte sind für August geplant. Was hier geschieht, ist nichts weniger als die systematische Demontage des multilateralen Systems, wie wir es kennen.
Besonders pikant: Die betroffenen UN-Organisationen scheinen von Trumps Plänen völlig überrascht worden zu sein. "Ich bin ein wenig überrascht, dass sie so getan haben, als hätten sie es nicht kommen sehen", zitiert ein WHO-Mitarbeiter die Stimmung in den Genfer Bürofluren. Trump hatte schließlich bereits im Wahlkampf unmissverständlich klargemacht, dass er die USA erneut aus der WHO führen würde.
Genf stemmt sich gegen den Exodus
Die Schweizer Behörden haben die Tragweite der Situation erkannt. Genf und Bern stellen über 300 Millionen Euro zur Verfügung, um strauchelnde NGOs und internationale Organisationen zu unterstützen. Die Stadt organisiert hastig Jobmessen und Beratungskliniken für die plötzlich arbeitslos gewordenen Expats. Sogar die britische Personalvermittlung Michael Page wurde eingeflogen, um Tipps zur Jobsuche zu geben.
"Es ist eine dunkle Zeit. Die Bedrohung durch einen Atomkrieg schwebt über uns, und unsere Strahlenschutzabteilung wird gerade in ein Team absorbiert, das nichts mit dem Thema zu tun hat."
Diese düstere Einschätzung eines WHO-Mitarbeiters zeigt, wie tief die Krise reicht. Nicht nur Jobs gehen verloren – die Fähigkeit der internationalen Gemeinschaft, auf Gesundheitskrisen und andere globale Bedrohungen zu reagieren, wird systematisch demontiert.
Wirtschaftliche Kollateralschäden für die Schweiz
Für Genf und die Schweiz insgesamt sind die Konsequenzen verheerend. Die gut verdienenden internationalen Beamten sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Ihre Kaufkraft fehlt nun in Restaurants, Geschäften und auf dem Immobilienmarkt. Internationale Schulen signalisieren bereits Flexibilität bei den Gebühren für Familien, die ihre Kinder mitten im Schuljahr abmelden müssen.
Die Schweizer Behörden versuchen verzweifelt, den Schaden zu begrenzen. UN-Mitarbeiter und ihre Familien können unter bestimmten Umständen eine verlängerte Aufenthaltsgenehmigung erhalten – vorausgesetzt, sie können außergewöhnliche Umstände nachweisen oder verfügen über die finanziellen Mittel für einen längeren Aufenthalt.
Die neue Weltordnung nimmt Gestalt an
Was wir hier erleben, ist mehr als nur eine Budgetkrise. Es ist die praktische Umsetzung von Trumps "America First"-Politik auf internationaler Ebene. Während die UN-Organisationen Abteilungen zusammenlegen, Operationen zurückfahren und Personal von teuren Standorten wie New York und Genf nach Nairobi verlegen, wird deutlich: Die multilaterale Weltordnung, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut wurde, bröckelt.
Ironischerweise könnte diese Entwicklung langfristig den USA selbst schaden. Wenn die WHO ihre Kapazitäten zur Überwachung und Reaktion auf Gesundheitskrisen drastisch reduziert, sind auch amerikanische Bürger gefährdet. Pandemien kennen keine Grenzen – eine Lektion, die offenbar bereits wieder vergessen wurde.
Für Deutschland und Europa sollte diese Entwicklung ein Weckruf sein. Wenn die USA sich aus internationalen Verpflichtungen zurückziehen, müssen andere die Lücke füllen – oder zusehen, wie das mühsam aufgebaute System globaler Zusammenarbeit kollabiert. Die Frage ist nur: Haben unsere Politiker in Berlin den Mut und die Vision, hier Verantwortung zu übernehmen? Angesichts der aktuellen Großen Koalition unter Friedrich Merz darf man skeptisch sein.
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