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10.07.2025
07:57 Uhr

FDP-Chef Dürr fordert radikalen Rentenumbau: Geringverdiener sollen raus aus der gesetzlichen Versicherung

Die FDP sorgt erneut für Aufregung in der Rentendebatte. Parteichef Christian Dürr präsentierte einen Vorschlag, der das deutsche Rentensystem fundamental umkrempeln würde: Junge Menschen mit geringem Einkommen sollen künftig aus der gesetzlichen Rentenversicherung herausgenommen werden. Stattdessen sollen sie ihre Beiträge in kapitalgedeckte Systeme investieren dürfen.

„Würde man ihnen erlauben, die Rentenabgaben in kapitalgedeckte Systeme zu investieren, hätten sie am Ende eine absolut auskömmliche Rente im Alter und wären nicht darauf angewiesen, zum Staat zu gehen", erklärte Dürr gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung". Der FDP-Vorsitzende zeigt sich dabei durchaus bewusst über die zu erwartende Kritik: „Ich weiß, dass ich dafür heftige Kritik ernten werde."

Die „himmelschreiende Ungerechtigkeit" des aktuellen Systems

Dürrs Argumentation fußt auf einer nüchternen Analyse der Realität: Im jetzigen System würde ein junger Mensch mit geringerem Lohn nach seinem Berufsleben eine Rente erhalten, die nicht zur Alterssicherung ausreiche. Dies sei eine „himmelschreiende Ungerechtigkeit", so der FDP-Chef. Sein Vorschlag einer kapitalgedeckten Altersvorsorge könnte daher ein „Gamechanger für junge Menschen" werden.

Tatsächlich offenbart der Vorschlag ein fundamentales Problem des deutschen Rentensystems: Die umlagefinanzierte Rente funktioniert nur solange gut, wie genügend Beitragszahler für die wachsende Zahl der Rentner aufkommen. Mit dem demografischen Wandel gerät dieses System zunehmend unter Druck. Während in den 1960er Jahren noch sechs Beitragszahler einen Rentner finanzierten, sind es heute nur noch etwa zwei – Tendenz weiter sinkend.

Kapitalmarkt statt Generationenvertrag?

Die Idee, Geringverdiener in kapitalgedeckte Systeme umzuleiten, ist dabei keineswegs neu. Länder wie Schweden oder die Niederlande haben bereits vor Jahrzehnten begonnen, ihre Rentensysteme um kapitalgedeckte Säulen zu ergänzen. Die Ergebnisse sprechen für sich: Während deutsche Rentner im Schnitt etwa 48 Prozent ihres letzten Nettoeinkommens als Rente erhalten, kommen niederländische Rentner auf über 80 Prozent.

Besonders pikant: Dürr richtet seinen Vorschlag explizit an Menschen, die sich bewusst für das Arbeiten und „gegen die Grundsicherung entschieden" hätten. Ein deutlicher Seitenhieb gegen das aufgeblähte Bürgergeld-System der Großen Koalition, das Arbeitsanreize systematisch untergrabe.

Scharfe Kritik an SPD-Plänen

Gleichzeitig erteilte der FDP-Chef den Plänen von Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) eine klare Absage. Diese hatte vorgeschlagen, auch Selbstständige und Beamte in die allgemeine Rentenversicherung einzahlen zu lassen. „Der Vorschlag von Frau Bas macht das System nicht jünger oder tragfähiger", kritisierte Dürr scharf.

Tatsächlich würde eine solche Ausweitung der Versicherungspflicht das Grundproblem nicht lösen, sondern lediglich verschieben. Zwar würden kurzfristig mehr Beiträge in die Rentenkasse fließen, langfristig entstünden aber auch neue Rentenansprüche. Das demografische Problem bliebe ungelöst.

Ein Blick über den Tellerrand

International zeigt sich längst, dass kapitalgedeckte Systeme durchaus erfolgreich sein können. In Australien etwa müssen Arbeitgeber mindestens 11,5 Prozent des Bruttogehalts in private Rentenfonds einzahlen. Das Ergebnis: Australische Rentner gehören zu den wohlhabendsten der Welt. Auch in Chile, das bereits 1981 ein kapitalgedecktes System einführte, zeigen sich trotz aller Kritik im Detail positive Effekte auf die Altersversorgung.

Der Vorschlag der FDP könnte daher tatsächlich ein wichtiger Impuls für eine überfällige Rentendebatte sein. Während die Große Koalition weiter am maroden Umlagesystem herumdoktert und mit Steuergeldern die Löcher stopft, wagt Dürr zumindest den Blick nach vorn. Ob sich die Idee politisch durchsetzen lässt, bleibt freilich fraglich. Zu groß sind die Widerstände der Sozialverbände und Gewerkschaften, die um ihre Pfründe fürchten.

Eines steht jedoch fest: Ohne grundlegende Reformen wird das deutsche Rentensystem kollabieren. Die Frage ist nur, ob die Politik den Mut aufbringt, rechtzeitig gegenzusteuern – oder ob sie weiter auf Zeit spielt und die Probleme der nächsten Generation überlässt. Dürrs Vorstoß zeigt zumindest, dass es auch anders gehen könnte.

Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um eine journalistische Einordnung aktueller politischer Entwicklungen. Für individuelle Fragen zur Altersvorsorge empfehlen wir, sich an einen qualifizierten Finanzberater zu wenden. Wir führen keine Anlageberatung durch und jeder ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich.

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