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13.08.2025
11:43 Uhr

Europas Zahlungsverkehr in Ketten: Wero soll die Befreiung bringen – doch der Weg ist steinig

Die ING-Bank macht Ernst mit der digitalen Souveränität Europas. Als eine der ersten deutschen Großbanken integriert sie den europäischen Bezahldienst Wero vollständig in ihre Banking-App. Zehn Millionen Kunden sollen noch im August die Möglichkeit erhalten, Geld in Echtzeit zu versenden – ganz ohne die übliche IBAN-Nummer, nur mit Handynummer oder E-Mail-Adresse. Was auf den ersten Blick wie eine technische Spielerei wirkt, könnte sich als entscheidender Schritt zur Befreiung aus der amerikanischen Umklammerung entpuppen.

Die digitale Abhängigkeit Europas

Jahrzehntelang haben sich europäische Verbraucher und Unternehmen in eine gefährliche Abhängigkeit begeben. PayPal, Mastercard, Visa – allesamt US-amerikanische Konzerne, die den europäischen Zahlungsverkehr dominieren. Allein PayPal zählt in Deutschland 35 Millionen aktive Kundenkonten. Diese Dominanz ist nicht nur eine Frage der Marktmacht, sondern auch der nationalen Sicherheit. Wer die Zahlungsströme kontrolliert, kontrolliert die Wirtschaft. Und wer die Wirtschaft kontrolliert, hat politische Macht.

Die European Payments Initiative (EPI) hat diese Gefahr erkannt und mit Wero eine europäische Alternative geschaffen. Doch der Start verlief holprig. Seit Juli vergangenen Jahres ist der Dienst verfügbar, aber die Verbreitung läuft schleppend. Gerade einmal 43 Millionen registrierte Nutzer zählt man in Deutschland, Frankreich und Belgien zusammen – PayPal hat diese Zahl allein in Deutschland.

ING als Hoffnungsträger

Lars Stoy, Chef der ING Deutschland, gibt sich kämpferisch: "Wir werden als ING-Gruppe mit rund 40 Millionen Kunden schwerpunktmäßig in Europa alles tun, dass Wero ein Erfolg wird." Diese Worte sind mehr als Marketinggerassel. Sie sind ein Bekenntnis zur europäischen Unabhängigkeit in einer Zeit, in der die transatlantischen Beziehungen unter Präsident Trump auf eine harte Probe gestellt werden.

Die Integration von Wero in die ING-Banking-App könnte tatsächlich den entscheidenden Schwung bringen. Während Sparkassen und Volksbanken bereits dabei sind, fehlte bisher ein großer privater Player. Die ING füllt diese Lücke und macht Wero damit für eine breite Masse attraktiv.

Der steinige Weg zur digitalen Souveränität

Doch seien wir ehrlich: Der Kampf gegen die amerikanische Übermacht im Zahlungsverkehr gleicht dem Kampf Davids gegen Goliath. PayPal hat nicht nur einen gewaltigen Vorsprung bei den Nutzerzahlen, sondern auch bei der Akzeptanz im Handel. Während man mit PayPal mittlerweile sogar an der Ladenkasse bezahlen kann, beschränkt sich Wero bisher auf Überweisungen zwischen Privatpersonen.

Die träge europäische Bürokratie trägt ihren Teil zur Misere bei. Während amerikanische Tech-Giganten in Lichtgeschwindigkeit innovieren, diskutiert man in Brüssel noch über Datenschutzrichtlinien und Regulierungen. Diese Überregulierung, die von der EU-Kommission vorangetrieben wird, lähmt europäische Innovationen und macht es heimischen Unternehmen schwer, mit der internationalen Konkurrenz mitzuhalten.

Ein Weckruf für Europa

Die Einführung von Wero bei der ING sollte als Weckruf verstanden werden. Europa muss endlich aufwachen und seine digitale Souveränität ernst nehmen. Es geht nicht nur um bequemes Bezahlen, sondern um die Kontrolle über die eigene wirtschaftliche Zukunft. In einer Welt, in der Daten das neue Gold sind und Zahlungsströme mehr über Menschen verraten als jede Überwachungskamera, kann sich Europa keine Abhängigkeit von amerikanischen Konzernen leisten.

Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hat die Chance, hier entscheidende Weichen zu stellen. Statt Milliarden in fragwürdige Klimaprojekte zu pumpen, sollte man lieber in die digitale Infrastruktur investieren. Ein starkes, unabhängiges europäisches Zahlungssystem wäre ein wichtiger Baustein für die wirtschaftliche Souveränität des Kontinents.

"Man arbeite in Europa daran, mit eigenen Bezahlsystemen autark zu sein"

Diese Aussage von ING-Chef Stoy bringt es auf den Punkt. Autarkie im Zahlungsverkehr ist keine nationalistische Träumerei, sondern eine Notwendigkeit in einer zunehmend fragmentierten Weltordnung. Wer sich heute nicht um seine digitale Unabhängigkeit kümmert, wird morgen zum Spielball fremder Mächte.

Der Weg nach vorn

Wero hat das Potenzial, zu einer echten Alternative zu werden. Aber dafür braucht es mehr als nur die Unterstützung einzelner Banken. Es braucht einen gesamteuropäischen Kraftakt, bei dem Politik, Wirtschaft und Verbraucher an einem Strang ziehen. Die Österreicher führen bereits Gespräche über einen Beitritt – ein gutes Zeichen. Doch es müssen weitere Länder folgen, und vor allem müssen die Händler mitspielen.

Die ING macht mit ihrer Entscheidung den ersten wichtigen Schritt. Jetzt liegt es an uns allen, diesen Weg konsequent weiterzugehen. Denn eines ist sicher: In einer Welt, in der wirtschaftliche Macht zunehmend digital ausgeübt wird, kann sich Europa keine Abhängigkeit von amerikanischen Zahlungsdienstleistern leisten. Wero mag noch in den Kinderschuhen stecken, aber es ist unsere beste Chance auf digitale Souveränität. Nutzen wir sie!

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