
Epstein-Akten: Trump wusste offenbar seit Mai von seiner Erwähnung in den brisanten Dokumenten
Die Epstein-Affäre wirft weiterhin dunkle Schatten auf Washington. Wie das Wall Street Journal und die New York Times berichten, soll Präsident Donald Trump bereits seit Mai darüber informiert gewesen sein, dass sein Name mehrfach in den Ermittlungsakten zum Fall Jeffrey Epstein auftauche. Die brisante Information habe ihm seine Justizministerin Pam Bondi in einem vertraulichen Briefing übermittelt, berufen sich die Zeitungen auf Angaben von US-Beamten.
Ein "Routinebriefing" mit Sprengkraft
Das Treffen zwischen Bondi und Trump sei angeblich nur ein Routinetermin gewesen, bei dem verschiedene Themen des Justizministeriums besprochen worden seien. Doch die Brisanz der Epstein-Akten dürfte kaum zu übersehen gewesen sein. Der 2019 unter mysteriösen Umständen in seiner Gefängniszelle verstorbene Investmentbanker stand im Zentrum eines der größten Missbrauchsskandale der jüngeren Geschichte. Ihm wurde vorgeworfen, ein Netzwerk aufgebaut zu haben, in dem minderjährige Mädchen und junge Frauen missbraucht und prominenten Persönlichkeiten zugeführt worden seien.
Die Beamten hätten Trump mitgeteilt, dass die Akten "unbestätigte Gerüchte über viele Personen" enthielten - darunter auch über ihn selbst. Eine durchaus erwartbare Entwicklung, schließlich ist die frühere Bekanntschaft zwischen Trump und Epstein kein Geheimnis. Fotos aus dem Jahr 2000 zeigen beide gemeinsam mit Melania Trump und Ghislaine Maxwell bei einer Party in Mar-a-Lago.
Keine weiteren Veröffentlichungen geplant
Besonders pikant: Trump soll bei dem Mai-Treffen zugestimmt haben, sich der Entscheidung des Justizministeriums zu "beugen", keine weiteren Dokumente freizugeben. Die offizielle Begründung klingt nachvollziehbar - die Akten enthielten Kinderpornografie und persönliche Informationen von Opfern. Doch Kritiker wittern hier einen bequemen Vorwand, um unbequeme Wahrheiten unter Verschluss zu halten.
"Es gebe keine Klienten-Liste", hieß es in einem Memo des Justizministeriums vom Juli.
Diese Aussage dürfte bei vielen Beobachtern für Stirnrunzeln sorgen. Wie kann es sein, dass bei einem derart weitreichenden Missbrauchsnetzwerk keine Liste der involvierten Personen existiere? Die Entscheidung, die Akten unter Verschluss zu halten, wirft unweigerlich Fragen auf - besonders angesichts von Trumps Wahlversprechen, für Transparenz in der Epstein-Affäre zu sorgen.
Das Weiße Haus in der Defensive
Die Reaktion des Weißen Hauses auf die Medienberichte folgte dem bekannten Muster: Alles "Fake News", hieß es in einer knappen Stellungnahme. Trump selbst hatte vergangene Woche noch bestritten, von Bondi über seine Erwähnung in den Akten informiert worden zu sein - räumte aber ein kurzes Briefing ein. Ein Widerspruch, der Fragen aufwirft.
Das Justizministerium hält sich bedeckt und verweigerte eine direkte Stellungnahme zu den Berichten. Stattdessen veröffentlichten Bondi und der stellvertretende Generalstaatsanwalt Todd Blanche eine gemeinsame Erklärung, wonach "kein Inhalt der Akten weitere Ermittlungen oder eine Strafverfolgung rechtfertige".
Ein gebrochenes Versprechen?
Die Epstein-Affäre entwickelt sich zunehmend zu einem politischen Minenfeld für Trump. Sein vollmundiges Wahlversprechen, die Akten zu veröffentlichen und Licht ins Dunkel zu bringen, scheint er nun stillschweigend zu begraben. Kritiker aus allen politischen Lagern fordern Aufklärung - schließlich geht es hier um eines der dunkelsten Kapitel der amerikanischen Elite.
Die Tatsache, dass Trump offenbar seit Monaten von seiner Erwähnung in den Akten wusste und dennoch keine Transparenz schafft, nährt Spekulationen. Was genau steht in diesen Dokumenten? Welche prominenten Namen tauchen noch auf? Und warum scheut die Regierung die Veröffentlichung?
Die amerikanische Öffentlichkeit hat ein Recht auf Antworten. Doch solange die Akten unter Verschluss bleiben, werden die Spekulationen weitergehen - und das Vertrauen in die politische Elite weiter schwinden. In einer Zeit, in der das Establishment ohnehin unter Beschuss steht, könnte diese Geheimniskrämerei fatale Folgen haben.
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