Kostenlose Beratung
07930-2699
150.000
Kunden
Sicherer
Versand
Keine
Meldepflicht
Kettner Edelmetalle
Menü
31.07.2025
06:57 Uhr

Deutschlands Wasserstoff-Traum zerplatzt: Wenn grüne Ideologie auf harte Realität trifft

Die deutsche Wasserstoffstrategie gleicht einem Kartenhaus im Sturm. Was einst als Prestigeprojekt der Energiewende gefeiert wurde, entpuppt sich zunehmend als milliardenschweres Luftschloss. Michael Sterner, Professor an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg und Mitglied im Nationalen Wasserstoffrat, bringt es schonungslos auf den Punkt: „Da sind schon ein paar Grundpfeiler des Kartenhauses am Wegbrechen." Eine vernichtende Diagnose für ein Projekt, das Deutschlands industrielle Zukunft sichern sollte.

Die Realität hinter den Hochglanzbroschüren

Zehn Gigawatt Elektrolysekapazität bis 2030 – so lautete das vollmundige Versprechen der Politik. Die Wirklichkeit? Mickrige 0,5 Gigawatt existieren derzeit. Selbst mit der geplanten 300-Megawatt-Anlage von RWE bleibt eine gewaltige Lücke, die sich nicht mit Wunschdenken füllen lässt. Es scheint, als hätten die Verantwortlichen ihre Hausaufgaben nicht gemacht – oder bewusst die Augen vor den technischen und wirtschaftlichen Realitäten verschlossen.

Die jüngsten Hiobsbotschaften sprechen Bände: ArcelorMittal zieht sich aus Bremen und Eisenhüttenstadt zurück, das Leag-Projekt in Boxberg wurde beerdigt. Ohne industrielle Großabnehmer aber kann keine funktionierende Wasserstoffwirtschaft entstehen. Es ist das klassische Henne-Ei-Problem, nur dass hier Milliarden an Steuergeldern im Spiel sind.

Wenn Ideologie auf Physik trifft

Philipp Verpoort vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung übt deutliche Kritik an den überzogenen Ambitionen: „Es ist zu ambitioniert, alle Hochöfen in Deutschland durch neue Anlagen zu ersetzen und mit diesen Anlagen jährlich 55 Terrawattstunden Wasserstoff zu verbrauchen." Ein Drittel davon sei realistisch – der Rest müsse importiert werden. Doch woher soll dieser Wasserstoff kommen? Aus Ländern, die selbst noch keine funktionierende Wasserstoffproduktion haben?

Die Stahlindustrie sollte eigentlich mit einem Bedarf von 20 Terrawattstunden als Zugpferd fungieren. Nach dem Rückzug von ArcelorMittal schrumpft dieser auf magere 13,5 Terrawattstunden. Ein Rückgang um fast ein Drittel – und das ist erst der Anfang. Weitere Unternehmen könnten folgen, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht drastisch verbessern.

Politik ohne Kompass

Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) versucht es mit der Flexibilitäts-Karte: „Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft soll beschleunigt und pragmatischer ausgestaltet werden. Dabei sollen alle Farben genutzt werden." Was nach Pragmatismus klingt, offenbart in Wahrheit konzeptionelle Ratlosigkeit. Grüner, blauer, türkiser Wasserstoff – Hauptsache, irgendetwas funktioniert. Diese Beliebigkeit ist das Gegenteil einer durchdachten Strategie.

Die EU macht die Verwirrung perfekt. Neue Verordnungen stufen Wasserstoff aus Netzstrom als „kohlenstoffarm" ein, wenn 70 Prozent Treibhausgase eingespart werden. Mathias Koch von Agora Energiewende jubelt bereits: „Bereits im Jahr 2035 wird der europäische Strom, auch der deutsche, so sauber sein, dass aus Netzstrom produzierter Wasserstoff nach EU-Vorgaben in nahezu allen Mitgliedstaaten als kohlenstoffarm gilt." Eine gewagte Prognose angesichts der aktuellen Energiekrise und der Rückkehr zur Kohleverstromung in vielen Ländern.

Der Preis des Scheiterns

Während Experten wie Sterner „blauen" Wasserstoff aus Gas für notwendig halten, lehnt Koch diesen als Sackgasse ab. Diese fundamentalen Meinungsverschiedenheiten zeigen: Es gibt keinen Konsens über den richtigen Weg. Stattdessen herrscht ein Durcheinander aus widersprüchlichen Ansätzen, unrealistischen Zielen und ideologischen Grabenkämpfen.

Christoph Bals von Germanwatch fordert, Backup-Gaskraftwerke konsequent auf grünen Wasserstoff auszurichten. Doch woher soll dieser kommen, wenn die Produktionskapazitäten fehlen? Es ist, als würde man ein Haus vom Dach her bauen wollen.

Zeit für einen Realitätscheck

Die deutsche Wasserstoffstrategie steht exemplarisch für die Probleme der aktuellen Energiepolitik: Große Ankündigungen, wenig Substanz, noch weniger Umsetzung. Während andere Länder pragmatisch vorgehen und alle verfügbaren Technologien nutzen, verstrickt sich Deutschland in ideologische Debatten und unrealistische Zielvorgaben.

Es wäre an der Zeit, die rosarote Brille abzusetzen und sich den Fakten zu stellen. Wasserstoff mag eine Rolle in der zukünftigen Energieversorgung spielen – aber sicher nicht in dem Umfang und der Geschwindigkeit, wie es die Politik verspricht. Statt weiter Milliarden in ein wankendes System zu pumpen, sollte man lieber auf bewährte Technologien setzen und realistische Ziele verfolgen.

Die Bürger werden am Ende die Zeche zahlen – durch höhere Energiepreise, Arbeitsplatzverluste in der Industrie und eine geschwächte Wettbewerbsfähigkeit. Es ist höchste Zeit, dass die Politik ihrer Verantwortung gerecht wird und einen Kurswechsel einleitet. Sonst droht der Wasserstoff-Traum zum Albtraum für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu werden.

Wissenswertes zum Thema

Erhalten Sie kostenlose Tipps um Ihr Vermögen zu schützen und als erster von neuen Produkten zu erfahren

Sie möchten regelmäßig über Produktneuheiten, spannende Finanznachrichten und exklusive Sonderangebote informiert werden? Dann melden Sie sich hier für den kostenfreien Kettner Edelmetalle Newsletter an.

Durch Eingabe Ihrer E-Mail-Adresse und Anklicken des Buttons „Abschicken“ geben Sie die folgende Einwilligungserklärung ab: „Ich bin damit einverstanden, per E-Mail über Produktneuheiten, spannende Finanznachrichten und exklusive Sonderangebote informiert zu werden und willige daher in die Verarbeitung meiner E-Mail-Adresse zum Zwecke der Zusendung des Newsletters ein. Diese Einwilligung kann ich jederzeit und ohne Angabe von Gründen mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Die Rechtmäßigkeit der bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung bleibt im Falle des Widerrufs unberührt.“

Willst du Teil unserer Erfolgsstory sein?

Werde jetzt Teil vom #TeamGold

Offene Stellen