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12.08.2025
05:52 Uhr

Deutschlands Industrie im Wandel: Wenn nur noch Pillen und Panzer für Arbeitsplätze sorgen

Während die deutsche Wirtschaft in weiten Teilen vor sich hin kränkelt und traditionsreiche Industriezweige reihenweise Mitarbeiter auf die Straße setzen, präsentieren sich ausgerechnet zwei Branchen als letzte Bastionen des Jobwachstums: Pharma und Rüstung. Ein Armutszeugnis für den einstigen Exportweltmeister, der seine wirtschaftliche Zukunft offenbar nur noch in Medikamenten und Militärgütern sieht.

Die Pharmabranche als vermeintlicher Heilsbringer

Han Steutel, Präsident des Verbandes der forschenden Arzneimittelindustrie, verkündet stolz, dass neben der Rüstungsindustrie nur noch die Pharmasparte neue Arbeitsplätze schaffe. Etwa 15.000 neue Stellen seien in den vergangenen Jahren entstanden, internationale Konzerne würden Milliarden in deutsche Standorte pumpen. Doch was auf den ersten Blick wie eine Erfolgsgeschichte aussieht, offenbart bei genauerer Betrachtung die dramatische Schieflage der deutschen Wirtschaft.

Noch vor drei Jahren sah die Lage düster aus. Die Ampel-Koalition hatte mit ihrem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz die Pharmaindustrie in die Zange genommen – Preismoratorium und höhere Rabatte sollten die Krankenkassen entlasten. Dass die Branche nun wieder investiert, liegt vor allem am hastigen Zurückrudern der Politik mit dem Medizinforschungsgesetz. Ein typisches Beispiel für die Planlosigkeit der vergangenen Jahre: Erst würgt man eine Branche ab, dann wirft man ihr Zuckerbrot hin.

Der verzweifelte Kampf um Fachkräfte

Doch selbst dieser scheinbare Lichtblick wird von der Realität eingeholt. Laut Institut der deutschen Wirtschaft fehlen in pharmarelevanten Berufen bundesweit 176.000 Fachkräfte. Jede vierte offene Stelle könne nicht besetzt werden. In der Produktion sieht es noch dramatischer aus: Für fast acht von zehn offenen Stellen finden sich keine passend qualifizierten Bewerber.

„Die Fachkräfteengpässe treffen nicht alle Regionen gleich stark. Besonders angespannt ist die Situation in den südlichen Clustern."

Die Gründe für dieses Desaster liegen auf der Hand: Jahrzehntelang hat die Politik die Bildung vernachlässigt, stattdessen setzte man auf billige Arbeitskräfte aus dem Ausland. Nun rächt sich diese kurzsichtige Strategie. Die wenigen qualifizierten Fachkräfte können sich ihre Arbeitgeber aussuchen – und die Pharmaindustrie muss mit anderen Branchen um jeden einzelnen Informatiker oder Ingenieur kämpfen.

Vom Autoland zur Waffenschmiede?

Noch bedrückender ist die Entwicklung in der Automobilindustrie, einst das Aushängeschild deutscher Ingenieurskunst. Volkswagen plant den Abbau von 35.000 Stellen bis 2030 – ein Viertel der deutschen Belegschaft. Die Produktion wandert nach Mexiko ab, während hierzulande über Vier-Tage-Wochen diskutiert wird. Bosch streicht in Schwäbisch Gmünd 1.300 Arbeitsplätze. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Die "Lösung" vieler Zulieferer? Sie steigen in die Rüstungsproduktion ein. Statt Autoteile fertigen sie nun Komponenten für Bundeswehrkasernen. Peter Hodapp, Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens, bringt es auf den Punkt: Die Rüstung sei "ganz klar ein Zukunftsmarkt". Wenn das die Zukunft Deutschlands sein soll – Gute Nacht!

Ein Land auf Abwegen

Was sagt es über den Zustand unseres Landes aus, wenn nur noch Branchen florieren, die entweder von der alternden Gesellschaft (Pharma) oder von globalen Konflikten (Rüstung) profitieren? Wo sind die Innovationen in Zukunftstechnologien? Wo bleibt der Mut zu echten Reformen statt kosmetischer Korrekturen?

Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hatte versprochen, Deutschland wieder auf Kurs zu bringen. Doch statt grundlegender Strukturreformen erleben wir das alte Spiel: Ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen soll es richten – finanziert durch neue Schulden, die Merz eigentlich ausgeschlossen hatte. Die Rechnung zahlen künftige Generationen.

Deutschland braucht keine Symptombekämpfung, sondern eine Therapie. Solange wir uns damit begnügen, dass wenigstens Pharma und Rüstung noch Arbeitsplätze schaffen, während der Rest der Industrie den Bach runtergeht, ist der Patient nicht zu retten. Es wird Zeit, dass wir uns wieder auf unsere Stärken besinnen: Qualität, Innovation und harte Arbeit – statt uns in ideologischen Grabenkämpfen zu verlieren.

Hinweis: Dieser Artikel stellt die Meinung unserer Redaktion dar. Wir betreiben keine Anlageberatung. Jeder ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich und sollte ausreichend recherchieren. Bei Investitionen in Edelmetalle als Beimischung zu einem breit gestreuten Portfolio empfehlen wir, sich umfassend zu informieren.

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