
Der "Prince of Darkness" ist verstummt: Ozzy Osbourne mit 76 Jahren gestorben
Die Musikwelt trauert um eine ihrer größten Ikonen. Ozzy Osbourne, der Mann, der den Heavy Metal miterfunden und über Jahrzehnte geprägt hat, ist im Alter von 76 Jahren verstorben. Die Familie des britischen Rockmusikers gab am Dienstag bekannt, dass der legendäre Frontmann von Black Sabbath am Morgen im Kreise seiner Liebsten friedlich eingeschlafen sei.
Ein letzter Abschied in Birmingham
Besonders tragisch erscheint der Zeitpunkt seines Todes: Gerade einmal drei Wochen sind vergangen, seit Osbourne bei seinem emotionalen Abschiedskonzert im Villa Park seiner Heimatstadt Birmingham ein letztes Mal auf der Bühne stand. "Ich war sechs Jahre lang bettlägerig, und ihr habt keine Ahnung, wie ich mich fühle", hatte er seinen Fans zugerufen, bevor er sich mit den Worten "Ich danke euch von ganzem Herzen" endgültig von der Bühne verabschiedete. Wer hätte gedacht, dass dies tatsächlich sein allerletzter Auftritt sein würde?
Die offizielle Todesursache wurde von der Familie nicht genannt. Allerdings war bekannt, dass Osbourne in den vergangenen Jahren mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Die Diagnose Parkinson, mehrere Wirbelsäulenoperationen und die Folgen eines schweren Unfalls im Jahr 2019 hatten dem einst so energiegeladenen Rockstar schwer zugesetzt.
Vom Arbeiterkind zur Rocklegende
John Michael Osbourne wurde 1948 als Sohn eines Fabrikarbeiters in Birmingham geboren. Seine Kindheit war alles andere als glamourös - mit 15 Jahren verließ er die Schule und schlug sich mit verschiedenen Jobs durch. Er arbeitete als Handwerker, Klempner und sogar in einem Schlachthof. Wer hätte damals ahnen können, dass dieser Junge aus einfachen Verhältnissen einmal Musikgeschichte schreiben würde?
Mit Black Sabbath revolutionierte er Ende der 1960er Jahre die Rockmusik und schuf mit düsteren Riffs und okkulten Texten ein völlig neues Genre: den Heavy Metal. Songs wie "Iron Man", "Paranoid" und "War Pigs" wurden zu Hymnen einer ganzen Generation und prägten unzählige nachfolgende Bands.
Eine beispiellose Solokarriere
Nach seinem Ausstieg bei Black Sabbath startete Osbourne 1980 eine nicht minder erfolgreiche Solokarriere. Sein Debütalbum "Blizzard of Ozz" wurde allein in den USA fünfmal mit Platin ausgezeichnet. Insgesamt veröffentlichte er 13 Studioalben, zuletzt "Patient Number 9" im Jahr 2022. Der selbsternannte "Prince of Darkness" wurde sowohl mit Black Sabbath als auch als Solokünstler in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen - eine Ehre, die nur wenigen Musikern zuteilwird.
Flucht aus dem amerikanischen Albtraum
Interessant ist, dass Osbourne noch im Spätsommer 2022 für Schlagzeilen sorgte, als er nach vielen Jahren in den USA beschloss, in seine britische Heimat zurückzukehren. Seine Begründung war deutlich: "In den USA will ich nicht sterben. Ich bin Engländer. Es ist einfach Zeit für mich, nach Hause zu kommen." Eine bemerkenswerte Aussage, die zeigt, wie sehr sich die Vereinigten Staaten in den letzten Jahren verändert haben müssen, wenn selbst eine Rocklegende wie Osbourne das Land verlässt.
Diese Entscheidung wirft ein bezeichnendes Licht auf die gesellschaftliche Entwicklung in den USA. Wenn selbst wohlhabende Prominente das Land verlassen, weil sie sich dort nicht mehr wohlfühlen, sagt das viel über den Zustand der amerikanischen Gesellschaft aus. Osbourne hatte offenbar genug von der zunehmenden Polarisierung und den gesellschaftlichen Verwerfungen, die das Land prägen.
Ein Vermächtnis für die Ewigkeit
Ozzy Osbourne hinterlässt nicht nur seine Frau Sharon und fünf Kinder, sondern auch ein musikalisches Vermächtnis, das Generationen überdauern wird. Er erhielt fünf Grammys, einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame und wurde sogar zum Reality-TV-Star. Doch seine wahre Bedeutung liegt in seiner Musik und dem Einfluss, den er auf unzählige Musiker ausübte.
Mit Ozzy Osbourne verliert die Welt nicht nur einen großartigen Musiker, sondern auch eine Persönlichkeit, die sich nie verbogen hat. Er blieb stets er selbst - mit all seinen Ecken und Kanten. In einer Zeit, in der Authentizität immer seltener wird und politische Korrektheit oft über künstlerische Freiheit gestellt wird, war Osbourne ein Fels in der Brandung. Er sagte, was er dachte, und machte die Musik, die er liebte - ohne Rücksicht auf Trends oder Zeitgeist.
Die Rockwelt wird ohne den "Prince of Darkness" ein Stück ärmer sein. Doch seine Musik wird weiterleben und auch kommende Generationen inspirieren. Ruhe in Frieden, Ozzy - du hast dir deinen Platz im Rock'n'Roll-Olymp mehr als verdient.
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