
Chinas Führung geht gegen ruinösen Preiskampf vor – Parallelen zur Tech-Regulierung erkennbar
Die chinesische Staatsführung hat einen bemerkenswert direkten Ton angeschlagen, als sie sich gegen den grassierenden Preiskampf in vielen Industriezweigen des Landes wandte. Präsident Xi Jinping verwendete bei einem hochrangigen Wirtschaftstreffen am Dienstag die ungewöhnlich deutliche Formulierung vom "ungeordneten Niedrigpreis-Wettbewerb", der reguliert werden müsse – ein Begriff, der in dieser Klarheit selten auf höchster Ebene zu hören sei.
Klare Worte statt vager Umschreibungen
Während chinesische Beamte seit Ende letzten Jahres bevorzugt den schwammigeren Begriff "involutionärer Wettbewerb" verwendeten, kam Xi direkt zur Sache. Bei der Sitzung der Zentralen Finanz- und Wirtschaftskommission, dem Parteigremium zur Überwachung wirtschaftlicher Angelegenheiten, forderte er, China müsse "den ungeordneten Niedrigpreis-Wettbewerb von Unternehmen gesetzlich regulieren, Firmen zur Verbesserung der Produktqualität anleiten und den geordneten Ausstieg veralteter Produktionskapazitäten fördern".
Diese Wortwahl dürfte bei westlichen Beobachtern Stirnrunzeln hervorrufen. Während in marktwirtschaftlichen Systemen der Preiswettbewerb als Motor für Innovation und Effizienz gilt, sieht Peking darin offenbar eine Gefahr für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Die Begründung: Solche Praktiken würden Innovation schädigen, die Effizienz senken und die industrielle Modernisierung sowie Qualitätsverbesserungen behindern.
Déjà-vu für Chinas Tech-Giganten
Besonders aufhorchen lässt die Wortwahl, weil sie fatal an die Rhetorik erinnert, die Peking 2020 und 2021 beim harten Durchgreifen gegen die heimische Internetbranche verwendete. Damals war von einer "ungeordneten" Expansion des Kapitals die Rede, als die Behörden gegen das unkontrollierte Wachstum und monopolistische Praktiken großer Technologiekonzerne vorgingen.
"Im Vergleich zum 'involutionären Wettbewerb', der breiter gefasst war und potenziell Technologie, Talente und andere Bereiche umfasste, konzentriert sich der 'ungeordnete Niedrigpreis-Wettbewerb' stärker auf Preiskriege und Marktverhalten – insbesondere darauf, dass Unternehmen Preise drücken, um Marktanteile zu erobern"
So analysiert Hou Xuchao, Gründungspartner von China Insights Consultancy, den semantischen Unterschied. Diese Präzisierung deutet darauf hin, dass Peking gezielt gegen Unternehmen vorgehen könnte, die durch aggressive Preisstrategien ihre Konkurrenten aus dem Markt drängen wollen.
Planwirtschaftliche Reflexe in der Marktwirtschaft?
Für westliche Marktwirtschaftler muss diese Entwicklung befremdlich wirken. Während hierzulande der Wettbewerb als Garant für niedrige Preise und hohe Qualität gilt, scheint China andere Prioritäten zu setzen. Die Formulierung vom "geordneten Ausstieg veralteter Produktionskapazitäten" klingt verdächtig nach staatlicher Lenkung und erinnert an planwirtschaftliche Zeiten.
Dabei stellt sich die Frage: Wer entscheidet, was "ungeordnet" ist? Wer bestimmt, welche Produktionskapazitäten "veraltet" sind? Die Erfahrungen aus dem Tech-Crackdown lassen vermuten, dass hier willkürliche Eingriffe drohen könnten, die letztlich Innovation und Wettbewerbsfähigkeit schwächen statt stärken.
Warnsignal für internationale Investoren
Für internationale Unternehmen und Investoren sollte diese Entwicklung ein Warnsignal sein. Wenn selbst der Preiswettbewerb – ein Grundpfeiler der Marktwirtschaft – als regulierungsbedürftig gilt, zeigt dies, wie unberechenbar das chinesische Geschäftsumfeld bleiben kann. Die Parallelen zur Tech-Regulierung lassen befürchten, dass auch hier plötzliche und drastische Eingriffe möglich sind.
In Zeiten solcher Unsicherheiten gewinnen krisensichere Anlagen an Bedeutung. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich historisch als verlässlicher Schutz gegen politische Unwägbarkeiten und staatliche Eingriffe erwiesen – eine Eigenschaft, die in einem zunehmend regulierten globalen Wirtschaftsumfeld wieder an Relevanz gewinnt.
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