
Bayerns Immobilienmarkt im Aufwind: Preise steigen erstmals seit 2022 wieder flächendeckend
Der bayerische Immobilienmarkt zeigt wieder Lebenszeichen – allerdings zum Leidwesen all jener, die noch immer vom Eigenheim träumen. Nach Jahren der Stagnation und teilweisen Rückgängen verzeichnet der Freistaat erstmals seit 2022 wieder flächendeckende Preissteigerungen bei Bestandswohnungen. Eine aktuelle Marktanalyse des Immobilienportals Immowelt offenbart dabei ein differenziertes Bild: Während in 81 von 96 untersuchten Städten und Landkreisen die Preise anziehen, bleiben die Unterschiede zwischen den Regionen erheblich.
Erlangen führt die Preisrallye an
Besonders drastisch fällt die Entwicklung in der mittelfränkischen Universitätsstadt Erlangen aus. Mit einem Preissprung von satten 11,7 Prozent müssten Käufer hier mittlerweile durchschnittlich 4.513 Euro pro Quadratmeter berappen. Dicht dahinter folgt das niederbayerische Passau mit einem Anstieg von 10,4 Prozent auf 3.359 Euro pro Quadratmeter. Auch der strukturschwache Landkreis Freyung-Grafenau verzeichnet mit 10,3 Prozent zweistellige Zuwachsraten – wenn auch auf deutlich niedrigerem Niveau von 1.804 Euro pro Quadratmeter.
Diese Entwicklung dürfte vor allem junge Familien und Normalverdiener hart treffen. Während die Politik von bezahlbarem Wohnraum schwadroniert, explodieren die Preise in der Realität weiter. Die Große Koalition unter Friedrich Merz hatte versprochen, die Wohnungsnot zu bekämpfen – stattdessen pumpt sie lieber 500 Milliarden Euro in fragwürdige Infrastrukturprojekte und treibt mit ihrer Klimapolitik die Baukosten weiter in die Höhe.
München bleibt Spitzenreiter – trotz moderater Steigerung
In der Landeshauptstadt München zeigt sich ein interessantes Phänomen: Mit "nur" vier Prozent Preissteigerung auf durchschnittlich 8.197 Euro pro Quadratmeter fällt der Anstieg vergleichsweise moderat aus. Dennoch bleibt die Isarmetropole mit Abstand der teuerste Pflasterstein im Freistaat. Bei Neubauwohnungen thront München sogar bundesweit an der Spitze – ein zweifelhafter Rekord, der die soziale Spaltung der Stadt weiter vorantreibt.
Deutlich dynamischer entwickeln sich die Preise in den anderen bayerischen Großstädten: Regensburg verzeichnet einen Anstieg von sieben Prozent auf 4.811 Euro, Augsburg legt um 6,7 Prozent auf 4.353 Euro zu, und selbst im vergleichsweise günstigen Nürnberg müssen Käufer 6,6 Prozent mehr hinblättern.
Nordbayern bleibt Sorgenkind
Ein völlig anderes Bild zeigt sich in Nordbayern. Während Würzburg mit einem minimalen Plus von 0,1 Prozent praktisch stagniert, verzeichnen Bamberg (-1,8 Prozent) und Hof (-2,3 Prozent) sogar Preisrückgänge. Diese Entwicklung spiegelt die wirtschaftliche Schwäche der Region wider – ein Armutszeugnis für die jahrzehntelange Vernachlässigung strukturschwacher Gebiete durch die Politik.
Der Blick zurück relativiert – oder doch nicht?
Wer die aktuellen Preise mit den Höchstständen von 2022 vergleicht, könnte auf den ersten Blick Entwarnung geben. Im Landkreis Starnberg etwa liegen die Preise noch immer 17,9 Prozent unter dem damaligen Niveau. Auch in Fürstenfeldbruck (-16,8 Prozent) und München (-11,7 Prozent) notieren die Immobilienwerte deutlich unter ihren Rekordmarken.
Doch dieser Vergleich führt in die Irre. Denn die Preise von 2022 waren bereits das Ergebnis einer jahrelangen Spekulationsblase, angeheizt durch die Nullzinspolitik der EZB und massive Gelddruckerei. Dass wir diese absurden Höchststände noch nicht wieder erreicht haben, ist kein Grund zur Beruhigung – im Gegenteil: Die erneute Trendwende nach oben zeigt, dass die strukturellen Probleme des deutschen Immobilienmarktes ungelöst bleiben.
Gold statt Betongold?
Angesichts dieser Entwicklung stellt sich die Frage nach sinnvollen Alternativen. Während Immobilien für viele unerschwinglich werden und gleichzeitig mit hohen Nebenkosten, strengen Auflagen und politischen Risiken behaftet sind, rücken klassische Sachwerte wieder in den Fokus. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber bieten hier eine interessante Alternative zur Vermögenssicherung. Im Gegensatz zu Immobilien sind sie mobil, teilbar und unterliegen keinen laufenden Kosten oder staatlichen Eingriffen. Gerade in Zeiten steigender Inflation und politischer Unsicherheit können sie eine sinnvolle Beimischung für ein ausgewogenes Anlageportfolio darstellen.
Die Immobilienpreise in Bayern werden wohl auch in Zukunft weiter steigen – getrieben von Zuwanderung, Baulandknappheit und einer Politik, die lieber Symptome bekämpft als Ursachen anzugehen. Für Normalverdiener wird der Traum vom Eigenheim damit immer mehr zur Illusion. Es bleibt zu hoffen, dass die neue Bundesregierung endlich wirksame Maßnahmen ergreift – auch wenn die bisherigen Ankündigungen wenig Anlass zum Optimismus geben.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger sollte seine Investitionsentscheidungen auf Basis eigener Recherchen und gegebenenfalls nach Rücksprache mit einem qualifizierten Berater treffen. Die hier geäußerten Einschätzungen entsprechen der Meinung unserer Redaktion und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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