
AfD-Abgeordnete planen umstrittene Russland-Reise – Weidel zeigt sich verärgert
Während Deutschland und seine westlichen Verbündeten weiterhin geschlossen gegen Russlands Aggression in der Ukraine stehen, sorgen zwei AfD-Bundestagsabgeordnete für Kopfschütteln: Steffen Kotré und Rainer Rothfuß planen vom 13. bis 17. November eine Reise nach Russland, um am „Internationalen Symposium im Format BRICS-Europa" teilzunehmen. Die Kosten von insgesamt über 6.000 Euro sollen dabei aus der Fraktionskasse bezahlt werden – also letztendlich vom deutschen Steuerzahler.
Fragwürdige Prioritäten in Kriegszeiten
Besonders pikant erscheint das Timing dieser Reise. Während ukrainische Städte unter russischem Beschuss leiden und die deutsche Wirtschaft unter den Folgen des Krieges ächzt, suchen AfD-Politiker den Schulterschluss mit dem Aggressor. Stefan Keuter, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Obmann im Arbeitskreis Außen, rechtfertigte die Genehmigung der Reise mit den Worten: „Es ist wieder an der Zeit, die Russland-Kontakte zu intensivieren." Man fragt sich unwillkürlich: Wessen Interessen vertritt die AfD hier eigentlich?
Die Reaktion der Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel spricht Bände. „Noch mal? Das ist nicht euer Ernst", soll sie in einer Sitzung des Fraktionsvorstands gesagt haben. Offenbar dämmert auch ihr, dass solche Aktionen der Partei mehr schaden als nutzen könnten. Ihre Forderung nach mehr Zurückhaltung bei Auslandsreisen und Social-Media-Beiträgen kommt allerdings reichlich spät.
Die Große Koalition reagiert
Die neue schwarz-rote Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz hat prompt reagiert und für heute eine Aktuelle Stunde im Bundestag angesetzt. Der Titel lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: „Auswirkungen des Verhältnisses der AfD zu Russland auf Deutschlands Sicherheitsinteressen - Kein Patriotismus, sondern mögliche Gefährdung unserer Sicherheit".
„Die AfD ist unser Hauptgegner", hatte Merz kürzlich in einem Interview klargestellt – eine Einschätzung, die angesichts solcher Russland-Reisen nur allzu verständlich erscheint.
Schwere Vorwürfe aus Thüringen
Der thüringische Innenminister Georg Maier ging sogar noch weiter und äußerte den Verdacht, die AfD könnte parlamentarische Anfragen gezielt nutzen, um kritische Infrastruktur in Deutschland für Russland auszuspähen. Ein Vorwurf, der in Zeiten hybrider Kriegsführung durchaus ernst zu nehmen ist.
Die Reaktion der AfD-Spitze fiel erwartungsgemäß empört aus. Parteichef Tino Chrupalla sprach im ZDF von einer „bodenlosen Frechheit" – doch die geplante Russlandreise dürfte den alten Vorwurf, die AfD sei „Putins Stimme im Bundestag", nur weiter befeuern.
Ein gefährliches Spiel mit der nationalen Sicherheit
Was die AfD-Politiker offenbar nicht verstehen wollen: In Zeiten, in denen Russland einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt und die europäische Sicherheitsordnung fundamental bedroht, sind solche „Freundschaftsbesuche" mehr als nur diplomatisch ungeschickt. Sie untergraben die Geschlossenheit des Westens und senden fatale Signale an den Kreml.
Die Tatsache, dass die Reise ausgerechnet zu einem BRICS-Symposium führt – also zu einem Format, das sich explizit als Gegengewicht zur westlichen Weltordnung versteht – macht die Sache nicht besser. Während deutsche Soldaten im Rahmen der NATO-Verpflichtungen die Ostflanke des Bündnisses sichern, suchen AfD-Politiker den Dialog mit genau jenem Regime, vor dem unsere Verbündeten geschützt werden müssen.
Es bleibt zu hoffen, dass die deutsche Öffentlichkeit diese durchsichtigen Manöver durchschaut. Die AfD mag sich gerne als patriotische Alternative inszenieren – doch wer in Kriegszeiten den Schulterschluss mit dem Aggressor sucht, verrät nicht nur europäische Werte, sondern gefährdet auch deutsche Sicherheitsinteressen. Die heutige Bundestagsdebatte wird hoffentlich für die nötige Klarheit sorgen.

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