
Gold auf Echtheit prüfen
Können Sie sich vorstellen, Gold zu kaufen, um dann zu bemerken, dass Sie auf eine Fälschung reingefallen sind?
Genau das ist auch schon erfahrenen Käufern passiert, die nicht über entsprechende Tests oder Geräte bescheid wissen. Darum erklären wir Ihnen detailliert alle verfügbaren Möglichkeit, wie sich Gold auf Echtheit prüfen lässt.
Auf der Seite Krügerrand finden Sie eine einfache Erklärung, speziell für diese Münze.
Visuelle Analyse

Untersuchen Sie z.B. mit einer Lupe Ihre Schmuckstücke, Münzen oder Barren nach potenziellen Angaben der Goldfeinheit.
Untersuchen auf Goldfeinheit
In der Regel entdecken Sie eine dreistellige Zahl, welche angibt, wie hoch der Goldgehalt eines Stückes sein soll. Entdecken Sie eine 585 bedeutet dies, dass das Stück aus 58,5% Gold besteht.
Diese Zahlen lassen sich natürlich auf jedes Metall und vor allem auch auf Fälschungen aufbringen. Sie dienen daher dementsprechend nur der Orientierung.
Farbtest
Früher wurden auch Goldfälschung in falschen Farben angeboten. Unser Tipp: Vergleichen Sie Ihr neu gekauftes Gold stets mit Ihren bestehenden Produkten der gleichen oder ähnlichen Art. Abweichungen sind manchmal auf dem ersten Blick zu erkennen.
Farbtest an Stellen häufiger Reibungen
Wenn Dein Goldstück Oberflächenbeschädigungen in Form von Abnutzungen oder Reibung aufweist und die beschädigte Stelle ist nicht golden, dann ist dies ein gutes Zeichen dafür, dass es sich bei dem Gegenstand nur um eine Vergoldung mit einem anderen Kern handelt.
Biss-Test

Jeder kennt den berühmten Biss der Olympiasieger auf ihre Medaille. Dies repräsentiert einen früher gängigen Test der Echtheit von Gold.
Da Gold ein sehr weiches Edelmetall ist, sieht man bei einem reinen Goldstück deutliche Spuren, wenn man darauf beißt.
Hinweis: Wir empfehlen Ihnen den Biss-Test NICHT, da er
- wertvolle Goldstücke verformt,
- ihre Zähne verletzen kann, wenn Sie auf hartes Metall stoßen.
Außerdem sind auch andere Metalle weich oder durch entsprechende Mischungen weicher zu bekommen.
Magnettest

Gold ist nicht magnetisch. Nehmen Sie einen extrem starken Magneten zur Hand und halten Sie ihn dicht an Ihren Schmuck, Ihre Goldmünze oder Goldbarren.
Wenn Sie das entsprechende Teil nur einen Millimeter bewegt, können Sie davon ausgehen, dass es nicht zu 100% bzw. 99,9% aus Gold besteht.
Sollte kein starker Magnet zur Hand sein, reicht oft der von Verschlüssen (Handtaschen) oder aus älteren technischen Geräten. Kühlschrankmagnete sind häufig zu schwach für Ihren Magnettest.
Dichte-Test

Gold hat eine Dichte von 19,32 g/cm³. Sie können nun die Dichte Ihres Objektes selbst bestimmen und schließlich vergleichen.
Dazu benötigen Sie nur eine Waage und ein Gefäß mit möglichst genauer ml-Anzeige, idealerweise ein Reagenzglas.
Wiegen Sie ihr Objekt möglichst genau.
Tauchen Sie es dann in ihr mit Wasser gefülltes Reagenzglas.
Messen Sie, um wie viele Milliliter (ml) der Wasserstand zugenommen hat.
Das Gewicht in Gramm (g) geteilt durch das verdrängte Wasser in ml ergibt die Dichte des Objekts. Die Frage nur: Wie exakt können Sie das verdrängte Wasser bestimmen?
Ein Beispiel:
Sie wiegen ein Objekt mit 25g. Aus Ihrem 100ml Wasserstand werden 103ml. Die Veränderung liegt bei 3 Milliliter.
Wir rechnen 25 g / 3 ml = 25 g / 3 cm³ = 8,33 g/cm³
Die Dichte ist in diesem Fall viel geringer als beim Gold. Dies könnte bedingt durch leichte Messfehler etwa der Dichte von Bronze, Nickel oder Eisen entsprechen. Sicher ist, beim Rechenbeispiel liegt kein Gold vor.
Hinweis 1: Die die gezeigte Rechnung funktioniert, da 1 cm³ Wasser exakt 1 ml Wasser entspricht.
Hinweis 2: Bei Goldlegierungen (also nicht reinem Gold) wird die Dichte auch abweichen, obwohl natürlich echtes Gold enthalten ist.
Hinweis 3: Sollte das Objekt hohl sein oder anders gefüllt, als der goldene Außenteil, so wird der Dichtetest auch Gold implizieren.
Schmelz-Test

Selbstverständlich ist es nicht zu empfehlen, Ihren wertvollen Schmuck oder Münzen zu schmelzen. Sollten jedoch Goldklumpen oder Zahngold zu prüfen sein, erkennt man den genauen Goldgehalt bei der Schmelze sehr schnell.
In unserer Liste der Schmelzpunkte von Edelmetallen sieht man einen Schmelzpunkt von etwa 1063°C. Vor allem für Scheideanstalten ist diese Schmelze relevant. Alle anderen Edelmetalle haben unterschiedliche Schmelzpunkte und sind dementsprechend identifizierbar.
Keramik-Test

Um zu überprüfen, ob ein Goldstück echt ist, lässt sich dessen Abrieb überprüfen.
Wir können den Keramik-Test jedoch nicht empfehlen, weil er Ihr Gold beschädigen wird. Ein Abrieb wirkt wertmindernd – bei einigen Stücken sogar massiv.
Dennoch wollen wir Zeigen wie es geht, falls Sie einmal eine schnelle Lösung suchen.
Sie benötigen eine unglasierte Keramikfläche (z.B. Keramivasen, -teller und -tassen). Reiben Sie Ihr Goldstück an der rauhen Oberfläche. Bleibt eine goldene Schleifspur übrig, so ist zumindest die Oberfläche wahrscheinlich aus Gold.
Goldmessgerät

Mit dem Goldmessgerät GodScreenSensor können Sie den Golggehalt bestimmen und das sogar durch den Blister.
Die Funktionsweise der GoldScreenBox basiert auf dem sogenannten Wirbelstrommessprinzip und ermöglicht die Untersuchung des „Innenlebens“ von Edelmetall-Gegenständen. Auf diese Weise können von Fälschern aufgebrachte Gold- oder Silberschichten bis zur jeweiligen Eindringtiefe durchdrungen werden und somit weit unterhalb der Oberfläche liegende Fälschungen detektiert werden. Dies alles stellt einen großen Vorteil gegenüber anderen Prüfmethoden dar.

Klang-Test (akustische Resonanz)
Die Resonanz eines Körpers ist dessen Schwingungseigenschaft. Sie kennen das “Pling”-Geräusch, wenn Sie eine Münze fallen lassen? Ein ähnliches Geräusch würde auch bei einer Goldmünze entstehen.
Und jeder Goldmünze mit der gleichen Größe sollte bei exakt gleichem Fall auch gleich klingen.
Sollten Sie zwei Münzen vor sich liegen haben, können Sie also beide nacheinander aus kleiner Höhe auf einen harten Grund so fallen lassen, dass die Münzen nicht beschädigt werden.
Hören Sie genau auf die Art des “Pling”. Wenn ihre neue Münze genauso klingt wie ihre sicher echte Münze können sie schon deutlich sicherer Sein, dass sie echt ist.
Der Profi-Klang-Test per Ultraschallmessung

Noch besser als mit dem eigenen Gehör lässt sich die Eigenschwingung eines Objektes per Ultraschall messen. Die Ultraschallmessung nimmt den Test ohne Zerstörung des Edelmetalls vor und macht es möglich sehr komplexe Fälschungsmethoden zu erkennen.
Man weiß bereits, dass Gold eine Schallgeschwindigkeit um 3200 – 3400 m/s (Meter pro Sekunde) aufweist. Alle abweichenden Geschwindigkeiten indizieren eine Fälschung.
Ein Ultraschallmessgerät sieht im Detail aus wie der Schlägel einer Trommel. Der Kopf des Schlägels schlägt sachte auf die Metalloberfläche. Daraufhin breitet sich ein Schall im Objekt aus, welcher an dessen Grenzen reflektiert wird. Schließlich kehrt die Schwingung zum Schlägel zurück.
Im Schlägel befindet sich ein Messgerät, welches die Zeit der Bewegung der Schallwelle misst. Nach einigen Wiederholungen entsteht ein Durchschnittswert, welches als valides Ergebnis gezählt werden kann.
Salpetersäure-Test (NHO₃)
Achtung gefährlich (aber effektiv): Verwendet als Zutat für starke Farbstoffe und Sprengstoffe ist Salpertersäure nicht zu unterschätzen. Zwar ist sie Farblos, doch ihr sehr stechender Geruch ist nicht zu überriechen.
Da Salpetersäure wird häufig auch in Mischung mit Salzsäure (Königswasser) zum Nachweis von Gold verwendet. Wir besprechen erstmal die Verwendung der reinen Salpetersäure:
Legen Sie Ihr Goldstück in ein stabiles Gefäß (z.B. aus Edelstahl).
Tropfen Sie einen Tropfen Salpetersäure darauf.
Untersuchen Sie die Farbänderung des “Goldes” an dieser Stelle.
Färbt sich das Objekt grün, haben Sie es mit einem unedlen Metall zu tun. Wird es weißlich, milchig (evtl. im Wasserbad mit Salpetersäure-Tropfen), so handelt es sich meist um vergoldetes Sterlingsilber.
Nur wenn Sie keine Verfärbung wahrnehmen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es echtes Gold ist.
Natürlich dringt die Säure nicht in die Tiefe der Münze ein und stellt damit keinen endgültigen Beweis der Echtheit dar.
Prüfung mit einem Rasterelektronenmikroskop bzw. Sekundärelektronenspektroskopie
Eine spannende und sehr genaue Methode zur Überprüfung einer Goldoberfläche ist unter Verwendung eines Rasterelektronenmikroskops möglich. Das Rasterelektronenmikroskop zeigt das Objekt 1000 so groß an, wie ein normales Lichtmikroskop.
Eine Glühkathode “versprüht” Elektronen. Diese werden durch eine Anode (positiver geladener Pol) beschleunigt und auf das Testobjekt gerichtet. Dort reflektiert der Elektronenstrahl und ist in einem Sekundärelektronendetektor messbar.
Der Detektor misst das Verhalten der Reflektion und damit die Beschaffenheit der Oberfläche. Wie auch schon beim Säuretest kann der Strahl nicht in die Tiefe der Münze treffen. Eine tiefe von 100 nm (Nanometern) bzw. 0,1 Mikrometer kann erreicht werden.
Vergoldungen erkennen mit der Röntgenfluoreszenzspektroskopie
Richard Glocker und Hans-Wilhelm Schreiber machten sich 1929 auf die Suche nach einer Möglichkeit Materialien zu überprüfen und fanden eine sehr ähnliche Methode, wie die der Rasterelektronenmikroskopie.
Die Röntgenfluoreszenzspektroskopie macht es jedoch möglich bis zu 200 mal so tief in das Objekt einzudringen und erhält damit ein deutliches Materialbild. Mit 20 Mikrometern Prüftiefe lassen sich viele oberflächige Veredelungen erkennen.
Fazit
Für eine professionelle Analyse kommen tatsächlich nur Labore in Frage. Bohrungen und andere Vorschläge sind für die meisten Edelmetalle hinfällig, wenn es sich um Schmuck, Barren oder Münzen handelt.
Ein professioneller Test sollte stets mehrere der Test enthalten, um verschiedene Fälschungsarten zu erkennen. Für den Hausgebrauch reicht bei standardisierten Stücken oftmals die Betrachtung, der Gewichtstest und der einfache Klangtest.
Wenn Ihre Wertstücke aus einer vernünftigen Quelle kommen, besteht sowieso wenig Grund der Sorge. Aber auch dann gilt: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
Die Experten von Kettner-Edelmetalle.de prüfen die verkaufte Ware vor dem Verkauf. Somit hatten wir bei über 50.000 Bestellungen noch keine Retoure aus Echtheitsgründen. Außerdem werden die meisten Stücke direkt vom Hersteller bezogen und damit potenzielle Schwierigkeiten umgangen.
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