Die historische Kaufkraft von Gold: Wie viel Milch und Butter gab es für Gold? (1900 bis heute)

Kaufkraft ist gleich Gold. Wenn Sie sich jemals gefragt haben, wie viel Milch und Butter Sie für ein Gramm Gold erhalten könnten, dann sind Sie hier genau richtig. Willkommen zu einem Streifzug durch die Jahrhunderte, in denen Gold nicht nur glänzte, sondern auch als Inbegriff von Wohlstand und Werterhaltung galt.

Anfang des 20. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg

Im frühen 20. Jahrhundert, einer Zeit, in der die Welt von Männern mit festem Händedruck geführt wurde, war Gold das, was zählte. Ein Gramm Gold in der Tasche bedeutete damals ungefähr 1,5 Liter Milch oder 0,75 Kilo guter Butter auf dem Tisch. Gold war nicht nur ein Statussymbol; es war die Garantie für eine Welt, die auf Solidität und Vertrauen aufbaute.

Weimarer Republik und Hyperinflation

Dann kam der Sturm. Nach dem Ersten Weltkrieg und der schweren Zeit danach brach die Welt zusammen und die Straßen waren mit gebrochenen Träumen übersät. Deutschland erlebte eine Hyperinflation, wie sie die Menschheit noch nie gesehen hatte. Die Kaufkraft der Mark bewegte sich Tag für Tag immer mehr nach unten.

„Mein Vater, Gewerbeoberlehrer von Beruf, erhielt in dieser Zeit seine Gehaltszahlung täglich. Wenn er mittags mit einer Aktentasche voller Geldscheine nach Hause kam, lief Mutter sofort zum Kaufmann. Oft kam sie enttäuscht wieder, weil der Ladenbesitzer vor ihrer Nase die Rollläden heruntergelassen hatte: Mittagspause! Die nutzte er dann, um die Preisschilder zu ändern. „

Zeitzeugen-Bericht von Dorothea Günther

Oktober 1923 kostete eine Unze Gold schwindelerregende 241,84 Billionen Mark. Und für nur ein Gramm Gold könnte man sich vorstellen, ganze Milchseen zu erwerben, die rund 7.150 Liter Milch entsprachen. Oder wie wäre es mit einem Butterberg, der fast 52 Kilogramm wog? Während das Papiergeld verblasste, war Gold der Rettungsanker.

Nachkriegszeit bis zum Ende des Bretton-Woods-Systems

Die Nachkriegsjahre brachten in Sachen Kaufkraft Stabilität, als das Bretton-Woods-System Währungen im Zaum hielt. Der US-Dollar wurde an Gold gekoppelt. Die anderen Währungen der Welt wurden an den US-Dollar gekoppelt, was eine indirekte Golddeckung ergab. Der Anteil des Goldes am weltweiten Finanzvermögen lag in dieser Zeit bei fast fünf Prozent. Für ein Gramm Gold bekamen Sie zu dieser Zeit circa 1,2 Liter Milch oder 0,6 Kilogramm Butter. Ein Hauch von Normalität, der die harten Zeiten erträglicher machte.

1970er bis heute

Die späten 20. Jahrhunderte und die jüngere Geschichte brachten massive Veränderungen für den Goldpreis mit sich. Wirtschaftliche Unsicherheiten, geopolitische Spannungen in Form des Kalten Krieges und der Öl-Krise brachten auch Veränderungen auf den Weltmärkten und hatten erhebliche Auswirkungen. Doch bei aller Volatilität bewahrte Gold seinen Wert. Es folgte gar eine stetige Bewegung nach oben: Die Aufhebung des Goldstandards ließ den Goldpreis immer weiter steigen.

Im Vergleich zu den 60ern und 70ern, wo der Goldanteil am weltweiten Finanzvermögen noch im Bereich zwischen fünf und vier Prozent lag, sank dieser Anteil immer weiter. Heute liegt dieser Anteil eher nahe null Prozent. In den 1970er Jahren bekam man für 1 Gramm Gold 0,57 kg Butter und knapp sechs Liter Milch. In den 90ern gab es rund zweieinhalb Kilogramm Butter und 17 Liter Milch.

Es ist auch erwähnenswert, dass die Produktionskosten für Butter und Milch im Laufe der Jahrhunderte signifikant gesunken sind. Die beiden Güter sind heutzutage deutlich erschwinglicher und haben ebenfalls einiges an „Wert“ eingebüßt, da eine Kuh immer mehr Milch produzieren konnte. Gab eine Kuh in den 1920ern rund 2.000 Liter Milch pro Jahr, hat sich der Wert bis heute mindestens vervierfacht.

Und heute? Für ein Gramm Gold gibt es etwa 75 Liter Milch oder rund 17,5 Kilogramm Butter. Gerade heutzutage lässt sich sehen, wie sehr die Geldentwertung vorangeschritten ist. Für Krisenfälle eignen sich kleine Stückelungen Gold als Tauschmittel. Im Shop finden Sie 1g Goldbarren sowie komplette Krisenschutzpakete aus Gold und Silber, die mehrere Größen enthalten.

Kaufkraft von Konstanz

Die Geschichte hat immer wieder gezeigt: 1kg Goldbarren sind Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen, Kriegen und Währungskrisen ein unerschütterlicher Hafen der Stabilität. Es diente als sicheres Rückgrat und erlaubte Menschen, ihre Lebensgrundlagen zu sichern und ihr Vermögen vor einem totalen Wertverlust zu bewahren. Laden Sie unseren Inflations-Ratgeber herunter:

„Wenn die Inflationsrate bei 7 Prozent liegt, verlieren Sie innerhalb von 10 Jahren die Hälfte
Ihres Vermögens!“

Dominik M. Kettner

Seit der Antike bis heute: 1 Unze Gold = 1 Maßanzug

Ein faszinierender Aspekt der Kaufkraft von Gold ist, dass über Jahrtausende hinweg die ein Unze Goldmünze das Kaufkraftäquivalent eines handgefertigten Maßanzugs repräsentiert. Ganz gleich, ob es sich um eine Tunika im antiken Rom oder um einen eleganten Anzug in der heutigen Londoner City handelt. Mit einer Feinunze Gold waren sie immer zu erwerben. Das bedeutet, dass Sie immer noch für eine Feinunze Gold den Gegenwert eines Maßanzugs erhalten – ebenso wie in Zukunft.

Die Goldpreisentwicklung seit 1900 (Tabelle)

In der folgenden Tabelle sehen Sie die jährliche Goldpreisentwicklung in Euro. Auch ohne detaillierten Blick auf die Tabelle ist ersichtlich, wie Gold im Laufe des Jahrhunderts bis heute die Kaufkraft wahren konnte.