
Der größte Crash aller Zeiten: Marc Friedrich im Gespräch mit Dominik Kettner
Wenn hierzulande über einen Staatsbankrott gesprochen wird, hat Bestseller-Autor Marc Friedrich ganz persönliche Erinnerungen vor Augen: Er war 2001 dabei, als in Argentinien der Staat pleite ging. Im Gespräch mit Dominik Kettner von Kettner Edelmetalle erinnert sich Friedrich an die turbulenten Zeiten, die fast zwei Jahrzehnte später noch präsent sind: „Am Wochenende erschien der Präsident im Staatsfernsehen und sagte: Macht euch keine Sorgen, der Peso ist sicher. Einen Tag später war der Staatsbankrott da. Vor den Banken standen Menschen. Niemand ging mehr zur Arbeit“, erinnert sich Friedrich. Er selbst blieb ratlos zurück, denn niemand wollte sein Geld mehr. Alle Wechselstuben hatten geschlossen, die Regale in den Supermärkten waren leer: „Morgens um 7 Uhr konnte man noch einkaufen. Fünf Stunden später war das Geld nichts mehr wert“, berichtet Marc Friedrich. Er konnte nach zwei Überfällen schließlich aus dem Land fliehen – zurück geblieben ist nach seiner Einschätzung jedoch eine zerstörte Mittelschicht und ein kaputtes Land, welches sich bis heute in den Länden von korrupten Politikern befindet.
Alle spüren, dass etwas aus den Fugen geraten ist
Das Buch „Der größte Crash aller Zeiten“ von Marc Friedrich und Matthias Weik hat sich zu einem absoluten Bestseller etwickelt. Denn Friedrich und Weik beschreiben, welche Auswirkungen der nächste Crash auf Wirtschaft, Politik und Gesellschaft haben wird und wie Privatanleger jetzt noch Ihr Geld schützen können: „Alle spüren, dass etwas aus den Fugen geraten ist“, stellt Marc Friedrich klar – nicht nur finanziell, auch politisch und wirtschaftlich: „Brexit, Trump, die Ränder werden stärker und die Politik wird lethargisch“, warnt Friedrich. Nach seiner Einschätzung lebt die Menschheit nicht mehr miteinander, sondern gegeneinander, die Kluft zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseiander und die Verrohung der Gesellschaft schreitet voran. Marc Friedrich erwartet allerdings, dass der große Crash unterm Strich nicht negativ ausfallen wird: „Er wird einen Paradigmenwechsel einleiten – wir werden daran gesunden“, stellt er klar.
Im Gespräch mit Dominik Kettner von Kettner Edelmetalle geht Marc Friedrich mit den Finanzmärkten hart ins Gericht: „Das Geldsystem hat Krebs im Endstadium – schon seit Jahren, doch die Notenbanken erhöhen lediglich die Dosis der Medikation“, warnt Friedrich. Er beobachtet einen historischen Vertrauensverlust in die Finanzmärkte, welcher bereits 2008 seinen Ursprung genommen hat: „Die Banken, die wir bis dahin als ehrbare Kaufleute angesehen haben, haben uns nicht nur verraten, sondern auch betrogen“, macht Bestseller-Autor Marc Friedrich deutlich. Die Banken haben nach seiner Einschätzung jahrelang Milliardengewinne eingefahren und erst dann nach Solidarität gerufen, als sie sich selbst durch Zockerei in Schieflage gebracht haben.
Uns wurde Angst gemacht, damit man in der Schockstarre alles durchwinken konnte
Doch nach diesem ersten Vertrauensbruch haben sich weitere Vertrauensbrüche angeschlossen: „Die Politiker haben nicht uns vor den Krisenverursachern geschützt, sondern haben die Krisenverursacher mit unserem Steuergeld gerettet und Garantien gegeben.“ Dabei hätten die Notenbanken nur ein Ziel gehabt: Ein krankes Geldsystem um jeden Preis erhalten. Beigetragen zu diesem Vertrauensverlust haben nach Ansicht von Marc Friedrich auch die Medien – sie haben nach seiner Einschätzung nicht kritisch hinterfragt, was sich an den Finanzmärkten und auf politischer Ebene abspielt: „Uns wurde Angst gemacht, damit man in der Schockstarre alles durchwinken konnte“, schimpft Friedrich und erinnert an das ESM-Rettungspaket, die Enteignung der Sparer und die Nullzinsen.
Neben diesen Entwicklungen beobachtet Mark Friedrich allerdings einen Trend, der weitaus beängstigender ist – er befürchtet, dass sich Deutschland und andere Länder aufgrund der Krise auf dem direkten Weg in den Überwachungsstaat befinden. Den Menschen werde dies beispielsweise durch vermeintlich unkomplizierte digitale Bezahlmethoden schmackhaft gemacht, die allerdings leicht zu überwachsen sind. Marc Friedrich setzt sich im Gespräch mit Dominik Kettner kritisch damit auseinander, wie Bargeld in der öffentlichen Diskussion dargestellt wird. So würden vor allem vermeintlich negative Aspekte betont – man denke nur an die abenteuerlichen Berichte, wonach an jedem Geldscheinen eine geringe Menge Drogen anhaften soll.
Wohin die Reise gehen könnte, zeigt Friedrich im Gespräch mit Dominik Kettner auf und bringt das Beispiel von Griechenland, wo ab dem Jahr 2020 ein Drittel der Zahlungen digital abgewickelt werden müssen. Marc Friedrich befürchtet, dass Griechenland wieder einmal als Blaupause für den Rest von Europa herhalten muss und dieser Test schon bald auf den Rest des Kontinents ausgedehnt wird.
Das Geldsystem basiert auf Vertrauen
Im Interview möchte Dominik Kettner wissen, was der Dominostein sein könnte, der das Kartenhaus zum Einstürzen bringt. Kettner berichtet von einem engen Freund, der im Bereich des Immobilieninvestments tätig ist und befürchtet, dass eine Krise der Automobilindustrie für die nächste Rezession verantwortlich sein könnte und dazu führt, dass in den großen Städten die hohen Mieten nicht mehr bezahlt werden. Marc Friedrich hält dieses Szenario für realistisch und ergänzt: „Noch nie gab es so viele überlappenden Krisenherde wie heutzutage.“ Treiber für die nächste Krise werde jedoch insbesondere der Vertrauensverlust in die Papiergeldwährungen sein: „Das Geldsystem basiert auf Vertrauen. Dieses Vertrauen wird jedoch seit Jahren mit Füßen getreten von oberster Stelle.“
Nach Einschätzung von Marc Friedrich wird die Politik den großen Crash allerdings bis zuletzt hinauszögern: Die freiheitlichen Rechte werden immer mehr beschränkt, um die Fluchtwege zu verschließen in Wertspeicher, die sich seit tausenden von Jahren bewährt haben und nicht beliebig vermehrt werden können wie Papiergeld. Doch spätestens wenn das Helikoptergeld kommt, wird jeder begreifen, dass es keinen Gegenwert mehr von Geld gibt.
Marc Friedrich hat nicht zuletzt wegen seiner persönlichen Erfahrungen beim Staatsbankrott in Argentinien das Buch „Der größte Crash aller Zeiten“ geschrieben, welches inzwischen zu einem Bestseller geworden ist. Er hat dafür recherchiert, welche Vermögenswerte das Vermögen in vergleichbaren Krisen geschützt haben. Neben Edelmetallen empfiehlt Friedrich auch ganz konkrete Vorbereitungen, beispielsweise einen kleinen Garten zum Eigenanbau von Lebensmitteln.

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