
Goldstempel
Der Feingoldanteil von Goldbarren, Goldmünzen und auch Schmuckstücken wird durch einen Goldstempel angegeben. Mittels eines verlaufenden Metallbolzen (Punze), der gebogen oder ebenso gerade sein darf, wird das entsprechende Stempelzeichen aufgeprägt. Durch Hämmern wird die gewünschte Stelle auf diese Weise gekennzeichnet – im Falle von Barren oder Münzen ist dieser Ablauf mechanisch organisiert.
Gesetzliche Vorgaben in Deutschland
Hierzulande ist ein Verkauf ebenfalls ohne Goldstempel erlaubt. Grundsätzlich ist das Punzieren nicht allein Goldschmieden, Prägeanstalten oder Schmuckherstellern vorenthalten. Sofern jedoch gestempelt wird, ist es verpflichtend, sich an das FeinGehG (Siehe: Das Gesetz über den Feingehalt von Gold- und Silberwaren) zu halten, das die Angaben über den Feingehalt von Gold- und Silberwaren regelt. Es dient der Wettbewerbsfähigkeit der Schmuckindustrie als auch der Transparenz des kaufenden Publikums. Der Kaufpreis soll hierbei möglichst nahe dem tatsächlichen Wert entsprechen.
- Der Feingehalt darf ohne Ausnahmen nur durch eine dreistellige Zahl in Tausendstel gekennzeichnet werden. Oftmals sind auffällige dreistellige Zahlenkombinationen wie 333, 585 oder 999 zu finden. Sie dürfen niemals mit 0 beginnen.
- Angaben in Karat sind seit ca. 1888 nicht mehr erlaubt.
- Das erforderliche Minimum des Feingehalts für Goldlegierungen beträgt 33,3%.
- Der Wert des Goldstempels darf höchstens ein Prozent vom tatsächlichen Feingoldgehalt abweichen.

Gesetzliche Vorgaben außerhalb von Deutschland
Je nach Land können die Vorschriften erheblich abweichen. So werden in China und Indien Legierungen erst ab einem Feingehalt von 96,5% als echtes Gold angesehen. In den Niederlanden ist hingegen ein Mindestgehalt von 58,5% vorgeschrieben. Es gilt also: beachten Sie unbedingt die gesetzliche Regelung im jeweiligen Staat, in dem Sie Edelmetalle oder Schmuck entweder erwerben oder verkaufen möchten.
Übersicht über Legierungen und ihre Entsprechungen im Bereich der Edelmetalle
Goldlegierung | Goldgehalt | Besonderheit | Edelmetalle |
333 / 8K | 33,3% | Restbestandteile | Legierungen im Verbund mit Kupfer, Nickel, Silber oder Palladium |
375 / 9K | 37,5% | Restbestandteile | Legierungen im Verbund mit Kupfer, Nickel, Silber oder Palladium |
585 / 14K | 58,5% | Restbestandteile | Legierungen im Verbund mit Kupfer, Nickel, Silber oder Palladium |
750 / 18K | 75,0% | Restbestandteile | Legierungen im Verbund mit Kupfer, Nickel, Silber oder Palladium |
900 | 90,0% | Feingehalt 90,0% | Kurantmünzen: z.B. Reichsmark, Vreneli, Rubel, Gulden, Centenario, Gold Franc (Beimischung zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit) |
916 / 22K | 91,6% | Feingehalt 91,6% | Münzen mit Kupferanteil: Krügerrand und American Eagle als bekannteste Vertreter (Beimischung zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit |
986 | 98,6% | Feingehalt: 98,6% | Kurantmünzen: besonders Dukaten |
999 | 99,9% | Feingehalt: 99,9% | Feingoldmünzen: z.B. Maple Leaf, Britannia, Kangaroo Nugget |

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