Kostenlose Beratung
07930-2699
150.000
Kunden
Sicherer
Versand
Keine
Meldepflicht
Kettner Edelmetalle
Menü

Handgeschlagenes Blattgold: Handwerkkunst in vielen Facetten

Schon seit Tausenden von Jahren spielt das Edelmetall Gold eine zentrale Rolle in der Geschichte der Menschheit. Ob als Währung,als Schmuck oder Wertanlage – in zahlreichen Kulturkreisen finden sich Beweise, die die Verwendung von Gold in der einen oder anderen Form belegen. Eine dieser Formen ist Blattgold. Es verziert Kunstwerke und Architektur, symbolisiert Reichtum und göttliche Verbindung. Nicht umsonst wurde es in Pharaonengräbern, in buddhistischen Tempeln und in den Kuppeln byzantinischer Kirchen gefunden.

Und Blattgold ist keinesfalls Schnee von gestern – denn auch heute noch findet es in verschiedensten Bereichen wie der Kunst, Kosmetik, Architektur und Design seine Anwendung. In diesem Beitrag erfahren Sie alles, was Sie über handgeschlagenes Blattgold wissen müssen.

Handgeschlagenes Blattgold: Der Herstellungsprozess

Blattgold wird aus reinem Gold oder hochkarätigen Goldlegierungen hergestellt und häufig auch als Schlagmetall bezeichnet. Das geschieht heute zwar zumeist maschinell, allerdings gibt es noch immer Betriebe, die auf den traditionellen Prozess zurückgreifen und das Blattgold von Hand schlagen – besonders in der bayerischen Stadt Schwabach bei Nürnberg beherrschen noch einige Menschen die fast vergessene Kunst der Goldschlägerei. Die manuelle Herstellung ist extrem zeitaufwändig. Dementsprechend ist handgeschlagenes Blattgold auch deutlich teurer als das mithilfe von Präzisionsmaschinen hergestellte Blattgold – und obendrein ist es nicht gerade leicht zu ergattern.

Welche Variante letztlich besser ist, ist ein häufiger Streitpunkt. Ganz ähnlich wie bei natürlichen und synthetisch hergestellten Diamanten ist die Antwort letztlich subjektiv. Maschinell hergestelltes Blattgold ist tendenziell gleichmäßiger beschaffen. Viele Käufer schätzen aber den Fakt, dass in ihr handgeschlagenes Blattgold menschliche Arbeitskraft geflossen ist – und natürlich den dadurch höheren Wert. Außerdem zeichnet sich handgeschlagenes Blattgold durch eine besondere Textur und einen unvergleichlichen Glanz aus, der nur durch den manuellen Herstellungsprozess erreicht werden kann.

Manuelle Herstellung von handgeschlagenem Blattgold

Wie wird handgeschlagenes Blattgold hergestellt? Im ersten Arbeitsschritt wird das Gold beziehungsweise die Goldlegierung geschmolzen und anschließend in nur wenige Millimeter dicke Barren gegossen, welche auch Zaine genannt werden. Falls gewünscht, können Zusätze aus Metallen Silber, Kupfer oder Palladium hinzugefügt werden, um bestimmte Farbtöne zu erhalten, wobei natürlich die Karat des Goldes sinken. Vermengt mit Silber wird Gold zu Weißgold, mit Kupfer zu Rotgold. Wird Palladium beigefügt, verbessert dies die Widerstandsfähigkeit der empfindlichen Goldblätter. In den verlinkten Beiträgen lesen Sie mehr zu den jeweiligen Legierungen. In unserem Leitartikel zum Thema Goldlegierungen lesen Sie alles auf einem Blick.

Handgeschlagenes Blattgold

Die Zaine werden anschließend zu einem Goldband verarbeitet, welches zu diesem Zeitpunkt schon nur noch die Dicke von hauchdünnem Papier hat, nämlich etwa 30 Mikrometer. Dann wird das Goldband in Quadrate geschnitten. Mehrere hundert dieser Quadrate werden dann mit Zwischenlagen aus Pergamentpapier in einer sogenannten Quetsche übereinander gestapelt. Goldschläger bearbeiten diesen Stapel aus Blattmetall im nächsten Schritt mit einem Federhammer, solange bis die einzelnen Quadrate nur noch etwa einen Mikrometer dick sind.

Im letzten Arbeitsschritt werden die Blätter mit Fasergips eingestaubt und mit Goldschlägerhäutchen, die aus der äußeren Schicht des Rinderblinddarms gewonnen werden, geschützt. Dann werden sie von den Goldschlägern so lange weiter geschlagen, bis sie nur noch zwischen 100 Nanometer und 330 Nanometer dick sind.

Je nach Dicke werden Blattgold und natürlich auch andere Blattmetalle, wie Blattsilber, unterschiedlich bezeichnet. Folgende Varianten sind am häufigsten anzutreffen:

Typ Dicke (nm) Anwendungsgebiete Vorteile Nachteile Preisbereich
Einfachgold 100–110 Restaurierung historischer Werke, dünne Vergoldungen in der Kunst Leichter zu handhaben, günstiger Weniger haltbar günstig
Doppelgold 200–220 Hochwertige Dekorationen, Innenarchitektur, Kirchenausstattungen Haltbarer als Einfachgold, vielseitig einsetzbar Etwas teurer mittelpreisig
Dreifachgold 300–330 Außenvergoldungen, wetterbeständige Anwendungen, Monumente Höchste Haltbarkeit, ideal für Außenanwendungen Teuerste Option teuer
Die verschiednen Arten von Blattgold

Maschinelle Herstellung von „handgeschlagenem Blattgold“

Wird handgeschlagenes Blattgold maschinell hergestellt, erfolgen fast alle notwendigen Arbeitsschritte automatisiert. Maschinen rollen die dünnen Goldbänder mehrfach aus, bis sie die gewünschte Dicke erreicht haben. Anschließend werden sie in Quadrate geschnitten und von einem Roboter geschlagen. Der einzige Schritt, der auch bei der maschinellen Herstellung noch heute von Menschen ausgeführt wird, ist der letzte. Bei diesem schneiden speziell ausgebildete Menschen die Goldblätter auf die vom Kunden gewünschte Größe zu und legen sie in ein Heftchen, in dem sie schließlich ausgeliefert werden.

Handgeschlagenes Blattgold: Die Herausforderungen bei der Herstellung

Um handgeschlagenes Blattgold herzustellen, benötigen Goldschläger ein tiefes Verständnis des Materials sowie jahrelange Praxis. Beim Auswalzen und Hämmern muss mit außergewöhnlicher Präzision vorgegangen werden, um die richtige Dicke der Blätter zu erreichen und Falten oder Risse zu vermeiden.

Fast genauso anspruchsvoll wie die Blattgoldherstellung ist seine Pflege. Reines Blattgold mit 24 Karat ist sehr empfindlich und muss deshalb vor Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen und mechanischer Abnutzung geschützt werden – ansonsten verfärbt es sich schnell oder bildet Risse.

Wird Blattgold zum Beispiel außen an Gebäuden angebracht, hängt seine Langlebigkeit in hohem Maße von der Qualität der Untergrundvorbereitung, der Anwendungstechnik und der anschließenden Pflege ab. Legierungen, zum Beispiel mit Palladium oder Platin, verbessern die Widerstandsfähigkeit von Blattgold gegenüber Umwelteinflüssen, verändern jedoch auch seine Farbe.

Anwendungsgebiete von Blattgold

Handgeschlagenes Blattgold kommt auch heute noch in vielen Bereichen zum Einsatz – von Kunst über Architektur bis hin zu Kosmetik und sogar als Lebensmitteldekoration in der Gastronomie.

Künstler und Restauratoren schätzen Blattgold dafür, dass es Werken eine einzigartige Textur und einen speziellen Glanz verleiht, die mit anderen Materialien unerreichbar ist. Auch in der Architektur kommt Blattgold häufig zum Einsatz. Dort dient es vor allem dazu, Gebäude und Innenräume zu verschönern, weil es diesen ein luxuriös anmutendes Ambiente verleiht.

Sogar als Zutat in der Kosmetik hat Blattgold eine lange Tradition vorzuweisen. In der traditionellen chinesischen Medizin kam es zum Beispiel schon vor Jahrhunderten als Heilmittel, ähnlich wie kolloidales Gold, zum Einsatz. In heutigen Gesichtsmasken und Cremes wird Gold vor allem aufgrund seiner stark hydrophilen, also wasserbindenden Eigenschaft verwendet, dank derer es die Haut besonders gut mit Feuchtigkeit versorgt. Außerdem soll Gold antibakteriell wirken und dient obendrein als Finish für Lippenstifte oder Lidschatten.

Die kulturelle Bedeutung von Blattgold

Die Tradition der Verwendung von Blattgold in Kunst, Kultur und Religion ist tausende Jahre alt. In vielen Kulturen wurde es als Symbol der Göttlichkeit verwendet. So wurde und wird es beispielsweise im Buddhismus zur Verzierung von Statuen und sogar ganzen Tempeln genutzt, um Erleuchtung und göttliche Weisheit darzustellen. In der christlichen Kunst repräsentiert Blattgold himmlische Präsenz und wurde vor allem in mittelalterlichen Manuskripten verwendet.

Handgeschlagenes Blattgold finden Sie bei uns zwar nicht, dafür aber zahlreiche andere Goldprodukte wie Goldbarren oder Goldmünzen wie zum Beispiel den Maple Leaf.

Produkte werden geladen

Glänzende Zukunft trotz ökologischer Bedenken

Für viele bleibt das traditionelle, manuelle Herstellverfahren von Blattgold unübertroffen. Dennoch sind auch in der Edelmetallbranche Veränderungen nötig – besonders im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Die Herstellung von handgeschlagenem Blattgold ist an sich zwar nicht schädlich für die Umwelt, dafür aber die Goldgewinnung.

Mittlerweile wird aber einiges dafür getan, um die Goldgewinnung umwelt- und sozialverträglicher zu gestalten. So gibt es zum Beispiel Zertifikate für ethisch gewonnenes Gold wie Fairmined Gold Mines. Auch das Recycling und die Wiederverwendung von Gold können die ökologischen Auswirkungen von handgeschlagenem Blattgold minimieren.

Gleichzeitig eröffnet die Anwendung von Blattgold in neuen Technologien, wie in der Elektronik und erneuerbaren Energien, neue Horizonte für dieses Material. In der Elektronik wird Blattgold wegen seiner exzellenten Leitfähigkeit und Korrosionsbeständigkeit verwendet. Im Bereich Erneuerbare Energien kommt Blattgold vor allem in der Photovoltaik zum Einsatz – denn Goldbeschichtungen können die Effizienz von Solarzellen erhöhen, indem sie als leitfähige Schichten dienen, die Licht in elektrische Energie umwandeln. Im verlinkten Beitrag lesen Sie mehr zum Silberverbrauch von Photovoltaik.

Neu in der Welt der Edelmetallanlage? Unser Ratgeber hilft Ihnen!

Handgeschlagenes Blattgold ist faszinierend. Es verhilft Objekten und Kunstwerken zu einer anmutigen Eleganz und Schönheit. Anlagegold ist sowohl etwas fürs Auge, aber auch Ihr Rettungsanker in stürmischen Zeiten. In unserem kostenlosen Ratgeber nehmen wir Sie an die Hand.

Ultimativer Einsteiger-Ratgeber

Wenn Sie neu in der Welt der Edelmetallanlage sind, ist dieser Ratgeber genau richtig für Sie. Wir geben jahrzehntelange Erfahrung an den Edelmetallmärkten an Sie weiter, damit Sie ihr Vermögen sorgenfrei schützen können. In diesem Ratgeber erfahren Sie unter anderem, warum Sie zum Krisenschutz niemals eine ganze Unze Gold kaufen sollten. Jetzt kostenlos lesen!

Fazit: Handgeschlagenes Blattgold ist faszinierend und vielseitig

Handgeschlagenes Blattgold hat zwar mittlerweile starke Konkurrenz in Form von industriell hergestelltem Blattgold, ist aber immer noch eine bedeutsame Alternative. Sammler und Investoren gleichermaßen schätzen den hohen Wert, den der aufwändige Herstellungsprozess dem Material verleiht.

Handgeschlagenes Blattgold könnte in der Zukunft zudem noch mehr an Bedeutung gewinnen – und im Preis weiter steigen. Gleiches gilt auch für das maschinell hergestellte. Neue Anwendungsmöglichkeiten werden laufend erforscht und decken ständig neue Potenziale auf. Und trotz der ökologischen Herausforderungen, die mit der Goldgewinnung verbunden sind, eröffnen nachhaltige Praktiken und innovative Anwendungen neue Perspektiven für die Zukunft des Blattgolds.

Mehr zum Thema Gold in unseren Videos

Auf dem YouTube-Kanal von Kettner-Edelmetalle finden Sie neben Videos zu Edelmetallen auch spannende Videos zu brisanten Themen aus Politik und Wirtschaft. Im folgenden Video zeigt Dominik Kettner die drei besten Goldmünzen für den Krisenschutz:

Wird geladen
Produkte werden geladen

Ähnliche Artikel

Erhalten Sie kostenlose Tipps um Ihr Vermögen zu schützen und als erster von neuen Produkten zu erfahren

Sie möchten regelmäßig über Produktneuheiten, spannende Finanznachrichten und exklusive Sonderangebote informiert werden? Dann melden Sie sich hier für den kostenfreien Kettner Edelmetalle Newsletter an.

Durch Eingabe Ihrer E-Mail-Adresse und Anklicken des Buttons „Abschicken“ geben Sie die folgende Einwilligungserklärung ab: „Ich bin damit einverstanden, per E-Mail über Produktneuheiten, spannende Finanznachrichten und exklusive Sonderangebote informiert zu werden und willige daher in die Verarbeitung meiner E-Mail-Adresse zum Zwecke der Zusendung des Newsletters ein. Diese Einwilligung kann ich jederzeit und ohne Angabe von Gründen mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Die Rechtmäßigkeit der bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung bleibt im Falle des Widerrufs unberührt.“