
Münze Deutschland: Geteilte Meinung zu Image-Kampagne für deutsche Münzen
Neuer Wind in der deutschsprachigen Numismatik
Nach vielen Jahren, in denen die deutschen Münzen eher durch eine konservative Motivauswahl aufgefallen waren, weht nun endlich ein „Wind of Change“ durch die deutschsprachige Numismatik: Die Bundesregierung hat beschlossen, die „Verkaufsstelle für Sammlermünzen“ in „Münze Deutschland“ umzubenennen. Außerdem werben künftig Prominente für deutsche Münzen. Die Werbekampagne spricht ausdrücklich die Emotionen von Sammlern und denen, die es werden wollen, an: „Was uns prägt“ ist der plakative Slogan der breit angelegten Marketingoffensive.
Münzen-Comeback
Und bereits kurz nach der World Money Fair ließen die Verantwortlichen im Bundesfinanzministerium den warmen Worten auch Taten folgen: Im Jahr 2021 wird eine 20-Euro-Münze „50 Jahre Sendung mit der Maus“ mit Teilkolorierung ausgegeben, zudem kommt es auf vielfachen Wunsch von Sammlern zu einem Comeback des Gedenkmünzen-Nominals zu 25 Euro: „Weihnachten – Geburt Christi“ soll das Thema der zweiten Silbermünze mit einem Nennwert von 25 Euro sein, nachdem die Bundesregierung im Jahr 2015 mit diesem Nominal anlässlich des 25. Jahrestages der Deutschen Einheit experimentiert hatte.
Münze Deutschland als Dachmarke
Auf der internationalen Bühne haben die deutschen Prägestätten mit ihrem Commitment für die Dachmarke „Münze Deutschland“ bereits Pluspunkte gesammelt: Während die meisten Prägestätte der Welt mit einem staatstragenden und eindeutigen Namen wie „Royal Canadian Mint“ oder „United States Mint“ auftraten, sorgte die besondere Situation in Deutschland mit fünf verschiedenen Prägestätten für Verwirrung. Allerdings bleibt es abzuwarten, ob der gemeinsame Name auch langfristig tragfähig ist. Immerhin konkurrieren die fünf Münzfabriken auch um private Prägeaufträge und haben bisher ihre Eigenständigkeit erfolgreich verteidigen können.
Olympia Prägungen waren sehr gefragt
Die einstige Verkaufsstelle für Sammlermünzen blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Sie wurde bereits im Jahre 1967 gegründet, damals unter dem Dach der Bundesschuldenverwaltung. Seit Dezember 1967 übernahm die VfS den Verkauf und Versand der Münzen, die vorher noch von den einzelnen Prägestätten vertrieben wurden. Das erste Highlight in der Geschichte der Verkaufsstelle war wohl die Gedenkmünzenserie zu den Olympischen Spielen in München. Die Idee, einen Teil der Spiele durch den Verkauf von Silbermünzen zu finanzieren, wurde in der Bevölkerung euphorisch angenommen und die Olympia-Prägungen waren auch im Ausland gefragt.
Übergang ins Euro-Zeitalter
Im Jahr 2001 gelang der Verkaufsstelle für Sammlermünzen dann der Übergang von der Deutschen Mark ins Euro-Zeitalter. Doch die Zeit war offenbar reif für einen Neuanstrich: „Das Schaffen der Marke Münze Deutschland eröffnet Perspektiven. Sie steht für Fortschritt und Innovationskraft. Außerdem ermöglicht dieser Schritt die maßgebliche Steigerung des Bekanntheitsgrades der deutschen Sammler- und Gedenkmünzen“, betont Christoph Hübenthal, Abteilungsleiter beim verantwortlichen Bundesverwaltungsamt.
Deutschland muss Erfindungen liefern
Nach dem fulminanten Start der „Münze Deutschland“ auf der „World Money Fair“ warten auf die Verantwortlichen allerdings noch viele weitere Aufgaben. So haben sich die Sammlerwerte der deutschen Münzen zuletzt nicht allzu erfreulich entwickelt, insbesondere bei den Polymer-Münzen zeigt der Trend inzwischen nach unten. Und der Innovationseffekt der Plastikringe hat sich allmählich abgenutzt. Um nach dem Gewinn des „Coin of the Year“-Preises weiterhin in der „Champions League“ der Numismatik mitspielen zu können, muss Deutschland also neue Erfindungen liefern. Und es bleibt zu hoffen, dass die neue Image-Kampagne auch den numismatischen Nachwuchs anspricht – denn sowohl Reiner Callmund als auch Esther Schweins und Gil Ofarim sind Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die wohl eher das lebensältere Publikum ansprechen.
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