Goldimporte der Türkei weiter auf Rekordniveau

Türkei kauft energisch Gold

Nicht nur Privatanleger schlagen seit Monaten bei den Edelmetallen zu, auch die Zentralbanken vieler Länder in aller Welt zählen zu den größten Nachfragern nach Gold und Silber auf dem Weltmarkt. Ein Land, welches sich in den letzten Jahren als besonders energischer Goldkäufer hervorgetan hat, ist die Türkei. Das Land hat, wie nun bekannt wurde, seit Jahresbeginn seine staatlichen Goldimporte verdreifacht. Trotz des rekordhohen Goldpreises hat die Türkei weiter massiv auf dem Weltmarkt eingekauft.

Auch Privatleute versuchen sich gegen Inflation abzusichern

Offenbar möchte die türkische Regierung sich gegen den Wertverfall ihrer eigenen Währung schützen. Immerhin ist der Goldpreis in türkische Lira auf Jahressicht um rund 70 % angestiegen. Laut einem Bericht der Internetseite des Nachrichtenmagazins Focus verkaufen die Türken inzwischen sogar ihre Autos und Häuser, um noch mehr Gold zu Bunkern. Offenbar wollen sich auch immer mehr Privatleute in der Türkei gegen die Entwertung ihrer Ersparnisse stemmen.

Bankenansturm noch nicht erwartet

Neben Gold stehen in der Türkei auch verstärkt Fremdwährungen hoch im Kurs. Die Devisenreserven von Sparern und Unternehmen sind auf einen Rekordwert von rund 250 Milliarden US-Dollar gestiegen und damit um rund 15 % höher als im Vorjahr. Die Lira befindet sich seit vielen Jahren in einem kontinuierlichen Abwärtstrend und eine Umkehr dieser Entwicklung ist nicht zu erwarten. Die Nachrichtenagentur Reuters geht davon aus, dass ein flächendeckender Ansturm auf die Banken bisher noch nicht zu erwarten ist, dies kann sich allerdings kurzfristig ändern.

Die Türkei steht inzwischen auch wegen der Corona-Pandemie massiv unter Druck. Die Sommersaison ist in diesem Jahr so gut wie ausgefallen, und dass die Bundesregierung in Deutschland das Land von der Liste der Reisewarnungen genommen hat, hat für das aktuelle Urlaubsgeschäft keine Auswirkungen mehr.