
Fed vor Zinswende: Kommt jetzt der große Crash?
Die weltweit wichtigste Notenbank Federal Reserve will in diesem Jahr die Zinsen anheben. Die sogenannte “federal funds rate” soll auf bis zu 0,75 Prozent steigen. Der Grund: Die Inflation zieht dramatisch an und weite Teile der Öffentlichkeit fordern, dass die FED die Inflation bekämpft. Im Dezember lag sie in den Vereinigten Staaten bei 7 Prozent. Auch im Euroraum stieg die Teuerungsrate auf 5 Prozent. EZB-Chefin Christine Lagarde will aber derzeit den Leitzins nicht erhöhen.
“Märkte könnten 50 Prozent einbrechen”
Bekannte Ökonomen warnen vor einem Crash an der Börse. Der Nobelpreisträger Robert Shiller sagte im Interview mit dem Handelsblatt, dass die Aktienmärkte um bis zu 50 Prozent einbrechen könnten. Erstens seien das Kurs-Gewinn-Verhältnis ähnlich hoch wie beim Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000, erklärte der Amerikaner. Zweitens sei die Inflation so hoch wie in “Kriegszeiten” und es drohe Stagflation, also geringes Wachstum und hohe Inflation. Und drittens fürchtet Shiller, dass sich der Handelskrieg zwischen den USA und China zuspitzen könnte.
Ein Blick auf die vergangenen zwanzig Jahre zeigt: Die Aktienmärkte crashten regelmäßig, nachdem die FED die federal funds rate erhöht hatte. Als Reaktion auf den Crash senkte die FED die Zinsen. Beispiele:

- Dotcom-Blase: Die FED erhöhte in den Neunzigern die Zinsen auf über 6 Prozent. Als die Dotcom-Blase platzte, senkte die US-Notenbank die federal funds rate auf bis zu 1 Prozent.
- Finanzkrise 2008: Seit dem Jahr 2004 hatte die FED den Leitzins auf 5,25 Prozent erhöht. Nach der Finanzkrise lag die federal funds rate erstmals bei null.
- Crash vom September 2019: Ab dem Jahr 2016 erhöhte die FED den Leitzins zum dritten Mal innerhalb der vergangenen zwei Jahrzehnte. Diesmal hob die FED die federal funds rat langsamer an und der Zinserhöhungszyklus endete auf einem niedrigeren und kürzeren Plateau als bei den früheren Zinswenden. Bloß ein halbes Jahr blieb der Zins bei rund 2,5 Prozent. Der Crash kam nicht erst im Zuge der Corona-Krise. Bereits im September 2019 senkte die FED den Leitzins und musste Hunderte von Milliarden US-Dollar in die Märkte pumpen. Die Zinsen am Repo-Markt waren über Nacht drastisch gestiegen. Ein wichtiger Teil des weltweiten Weltfinanzsystems stand “kurz vor dem Zusammenbruch”, berichtete die Zeit.
Die nächste Zinswende könnte noch kürzer ausfallen und auf einem noch geringeren Plateau enden. Der letzte Zinserhöhungszyklus dauerte immerhin über zwei Jahre bis zum Crash, und die FED konnte die Zinsen auf 2,5 Prozent erhöhen.
Inzwischen haben die Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft noch zugenommen. Etwa ist die Staatsverschuldung der USA auf das BIP heruntergerechnet auf einem Rekordhoch seit der Corona-Krise. Die Zombifizierung ergreift immer weitere Bereiche der Weltwirtschaft. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Kearney hat sich die Zahl der Zombieunternehmen seit dem Jahr 2010 verdreifacht.
Zinswende der FED wird scheitern
Viele Anleger fragen sich, wie lange das Schuldenmachen noch gut gehen kann. Eine Trendwende ist nicht in Sicht und aufgrund der alternden Bevölkerungen im Westen dürfte sich die Finanzlage der Staaten in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zuspitzen.
Die Notenbanken werden wohl weiter Geld in die Märkte pumpen, damit die Anleihezinsen niedrig bleiben und die Staaten sich günstig finanzieren können. Die angekündigte Zinserhöhung wird die Inflation in den kommenden Jahren kaum dämpfen. In der Corona-Krise hat sich ein großer Geldüberhang angesammelt, der sich in die Wirtschaft ergießt und die Preise hochtreibt.
Die Zinswende könnte aber zu einer Korrektur an den Aktienmärkten führen. Die Börsen könnten um 20 oder 30 Prozent einbrechen. Gleichwohl dürften die Staaten mit Konjunkturprogrammen und die Notenbanken rasch einspringen. Die Zinsen würden erneut auf null gesenkt und die Notenpresse angeworfen. Das würde die Inflation weiter antreiben.
Auf längere Sicht droht eine Ära der Stagflation, also stagnierendes Wirtschaftswachstum und hohe Inflation. Am Ende könnten massive Enteignungen stehen – etwa über Vermögenssteuern – oder sehr hohe Inflation, die erst mit einer Währungsreform endet.
Was bedeutet das für Gold und Silber?
Edelmetalle dürften auf längere Sicht profitieren. Zwar könnte es kurzfristig Rücksetzer geben, wenn die Zentralbanken die Zinsen kräftiger anheben als bislang von den Märkten erwartet. Aber die Zinsen dürften noch viele Jahre unterhalb der Inflationsrate bleiben. A
Zudem entwickeln sich Aktien und Anleihen in einer Stagflationsphase schwach. Das dürfte Edelmetalle pushen. Ende der Siebziger – zur Hochphase der Stagflation – stieg Silber von 6 auf 37 USD innerhalb von 11 Monaten. Die Silber-Rallye endete erst, als der FED-Chef Paul Volcker den Leitzins auf fast 20 Prozent anhob. Auch Gold entwickelte sich damals stark.

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